Der Zwischenfall Anfang April habe «Stress für die gesamte Familie» zur Folge gehabt, so Sefolosha, «für meine Eltern in der Schweiz, meine Geschwister, meine Frau». Er habe keine Treppen steigen, die Kinder nicht ins Bett bringen können. «Ausserdem ist mein Ruf in Mitleidenschaft gezogen worden.»
Sefolosha war in der Nacht auf den 8. April in New York vor einem Nachtklub wegen angeblichen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen worden. Nach seiner Freilassung wurde bei ihm ein gebrochenes Wadenbein und eine Bänderverletzung diagnostiziert, die Saison war für den Guard der Atlanta Hawks beendet.
Ein von der Promi-Newssite TMZ publiziertes Amateurvideo zeigt, wie Sefolosha bei der Festnahme von mehreren Polizeibeamten zu Boden gerungen wurde.
«Wahrheit wird herauskommen»
Zu Details über seine Festnahme und die Verletzungen wollte sich der Romand gegenüber ESPN wegen seiner laufenden Beschwerde gegen das New York City Police Department (NYPD) nicht näher äussern. «Eines Tages wird die Wahrheit herauskommen und ich werde darüber sprechen können», sagte Sefolsoha.
«War immer professionell»
Vorwürfe, wonach es sich für einen NBA-Profi nicht gehöre, um 4 Uhr morgens im Ausgang zu sein, wies Sefolosha zurück. «Natürlich ist die Frage erlaubt. Aber es ist kein Verbrechen auszugehen, nicht einmal um 4 Uhr morgens. Basketball war immer meine erste Priorität und ich habe mich immer professionell verhalten.»
Über Polizei-Methoden besorgt
Sefolosha hofft, dass sein Erlebnis zur öffentlichen Debatte über die Polizei-Methoden in den USA beiträgt. «Was mir passiert ist, kann jedem passieren. Es macht mich traurig, aber es ist ein Thema, über das gesprochen werden muss.»
Er wolle seinen Fall nicht mit den jüngsten Vorfällen in Ferguson, Baltimore und New York vergleichen, wo Afroamerikaner bei Polizei-Interventionen getötet wurden, sagte Sefolosha, der an einer Solidaritätskundgebung für den getöteten Eric Garner («I can’t breathe») teilgenommen hatte. Aber als NBA-Profi habe er eine Plattform, auf die Problematik aufmerksam zu machen.
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Sendebezug: Radio SRF 1, 30.5.15, 12:40-Uhr-Bulletin