Am 17. und 18. Dezember finden im saudi-arabischen Dschidda die World Tour Finals im 3x3-Basketball statt. Dort kämpfen die aktuell 12 besten Teams der Welt gegeneinander. Ebenfalls mit dabei: Die Schweizer Equipe von Lausanne-Sport. Gilles Martin, Marco Lehmann, Badara Top und Westher Molteni sicherten sich die Qualifikation für das Turnier in der Hafenstadt mit den Auftritten in Lausanne, Debrecen/HUN, Montreal und Mexiko City.
Die Sportart hat sich in den letzten Jahren technisch wie taktisch sehr schnell entwickelt. Und wir haben es irgendwie geschafft, uns in der Weltspitze zu halten.
Als zwölftbestes Team der Saison haben die Lausanner die Qualifikation für die World Tour Finals gerade noch geschafft. «Wir spielten eine durchschnittliche Saison ohne grosse Erfolge. Aber wir hatten auch keine Ausreisser nach unten und sind überglücklich, dass wir dabei sind. Es ist das Highlight des Jahres», sagt Lehmann im Interview mit SRF.
In der Weltspitze etabliert
Es ist allerdings keine Premiere für die Schweizer Equipe, die in der Weltrangliste auf Position 9 klassiert ist: Bereits zum 4. Mal in den letzten 5 Jahren nehmen die Waadtländer am Saisonfinale teil. 2017 folgte die Klubgründung aus der Nationalmannschaft heraus. «Die Sportart hat sich in den letzten Jahren technisch wie taktisch sehr schnell entwickelt. Und wir haben es irgendwie geschafft, uns in der Weltspitze halten», so Lehmann.
Auftakt gegen den Olympiasieger
In Dschidda wird in 4 Dreier-Gruppen um den Einzug in die Viertelfinals gekämpft – etwas, das die Schweizer bis anhin noch nie geschafft haben. Die zwei besten Teams pro Gruppe kommen weiter. Die Gegner sind allerdings happig: Mit Riga wartet gleich zum Auftakt am Freitag der aktuelle Olympiasieger von Tokio.
«Es wäre eine grosse Überraschung, wenn wir Riga schlagen würden», stellt Lehmann klar. Gegen das amerikanische Team aus Princeton könnte allerdings ein Sieg drinliegen: «Es wird langsam Zeit, dass wir es in die Viertelfinals schaffen.»
Trotzdem glaubt Lehmann, jedes Team schlagen zu können: «Wir sind nicht die Grössten, dafür umso schneller. Ausserdem werfen wir oft von ausserhalb der Zweipunkte-Linie. Und wenn wir eine hohe Trefferquote haben, sind wir sehr gefährlich für alle Teams.»
Wir brauchen mehr Teams in der Schweiz, um im Länderranking weiter nach vorne zu kommen und um an der Olympia-Qualifikation teilnehmen zu können.
Die Ziele für die World Tour Finals sind also definiert. Doch Lehmann blickt noch weiter voraus. Denn das übergeordnete Ziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Doch dabei gibt es ein Problem: 3x3-Basketball ist in der Schweiz zu wenig verbreitet. «Wir brauchen mehr Teams, um im Länderranking weiter nach vorne zu kommen und um an der Olympia-Qualifikation teilnehmen zu können», so der 28-jährige Klotener.
Zum Länderranking zählen die 100 besten Spieler des ganzen Landes. Zur Teilnahme an der Qualifikation für die letzten Olympischen Spiele in Tokio reichte es nicht, weil es in der Schweiz zu wenig Spieler gibt, die für das Länderranking genügend Punkte sammeln konnten. «Wir sind im Länderranking viel weiter hinten klassiert als im Klubranking», erklärt Lehmann.
Doch zunächst liegt der Fokus für Lehmann und seine Teamkollegen auf den World Tour Finals. Danach aber soll das Projekt «Paris 2024» vorangetrieben werden.