Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus sind bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris (26. Juli bis 11. August) als neutrale Athleten startberechtigt. Diese Empfehlung gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Freitag ab.
Unter weltweit bislang 4600 für die Wettbewerbe qualifizierten Athletinnen und Athleten sind nach IOC-Angaben 11 «Neutrale» aus den beiden betroffenen Ländern: 8 aus Russland und 3 aus Belarus. Aus der Ukraine haben sich demnach bislang 60 Sportlerinnen und Sportler qualifiziert. Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus, die dem Militär angehören, sollen ebenso ausgeschlossen bleiben wie Mannschaften aus beiden Nationen.
Das IOC hatte am 28. Februar 2022 und damit 4 Tage nach dem Angriff Russlands mithilfe des Nachbarn Belarus auf die Ukraine den internationalen Fachverbänden empfohlen, Athleten aus den beiden Aggressornationen bis auf Weiteres von ihren Wettbewerben auszuschliessen.
In der Leichtathletik steht Russland weiter im Abseits
Im März 2023 folgte die Weisung, Aktive aus beiden Ländern unter Auflagen wieder international starten zu lassen. Unter anderem der Leichtathletik-Weltverband steht jedoch ungebrochen zu seinem Nein zu Russen und Belarussen. Dennoch gab das IOC nun die Zulassung für Paris unter folgenden Bedingungen:
- Strikte Neutralität
- Einhaltung des Anti-Doping-Codes
- Nachweis, den Krieg nicht aktiv zu unterstützen
Die Ukraine reagierte bereits im März empört auf die Aufweichung des IOC-Kurses und untersagte ihren Athletinnen und Athleten zwischenzeitlich, im selben Wettbewerb wie Russinnen und Russen anzutreten. Auch ein Olympia-Boykott des überfallenen Landes für die Spiele von Paris wurde immer wieder angedroht.