20. e4!
Mit einem einfachen Bauernzug leitet Bobby Fischer am 23. Juli 1972 den Sturm auf die Stellung seines Gegners Boris Spasski ein. Der krönende Abschluss folgt im 38. Zug mit einem Turm-Opfer. Nach seiner Aufgabe erhebt sich Spasski und applaudiert Fischer.
Die 6. Partie des WM-Matches in der isländischen Hauptstadt Reykjavik war eine Demonstration der Stärke des Amerikaners, der in dem auf maximal 24 Partien ausgelegten Final nie mehr in Rücklage geriet und den Russen zuletzt mit 12 ½ : 8 ½ besiegte.
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Kampf der Systeme
Die WM-Begegnung zwischen dem damals 29-jährigen Fischer und dem sechs Jahre älteren Sowjetrussen Spasski galt inmitten des Kalten Krieges als «Kampf der Systeme» und «Match des Jahrhunderts». Erstmals gelang es einem Amerikaner, die sowjetische Dominanz zu durchbrechen.
Was der exzentrische Fischer danach bot, war wenig ruhmreich: Er trat nicht zur Titelverteidigung an, äusserte sich wiederholt antisemitisch und antiamerikanisch und wurde 2004 von den USA ausgebürgert. Er liess sich in Island nieder, wo er 2008 64-jährig verstarb.