Ihr Name tönt lieblich: Annapurna, «Göttinmutter der Ernten», der zehnthöchste Berg der Welt, 8091 Meter hoch. Und so geschichtsträchtig die erstmalige Besteigung am 3. Juni 1970 war, so schmerzhaft endete die Expedition von Maurice Herzog und Louis Lachenal.
Die beiden Franzosen zogen sich bei ihrem Abenteuer schwerste Erfrierungen zu, beide verloren mehrere Finger und Zehen und kamen nur knapp mit dem Leben davon.
Wie Helden empfangen
Doch der Ruhm konnte zumindest Herzog über den Verlust einiger Gliedmassen hinwegtrösten: «Sie sehen, was ich weniger habe, ich aber spüre, was ich mehr habe. Und das ist unendlich viel grösser als das, was mir fehlt.»
Denn zurück in ihrer Heimat wurden die beiden triumphal im Präsidentenpalast in Paris empfangen. Für das vom Krieg gebeutelte Frankreich waren sie Helden, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft machten.
Nur 3 Jahre später wurde die Leistung von Herzog und Lachenal jedoch übertroffen: Edmund Hillary und Tenzing Norgay bezwangen mit dem 8848 Meter hohen Mount Everest den höchsten Berg der Welt.