Bis jetzt war der Verband Swiss Boxing eine Männerdomäne. Doch das ändert sich in diesem Jahr: Seit April ist die Thunerin Christina Nigg Leistungssportchefin beim Verband, Ende August nun haben Brigitte Hilty Haller und Monika Hofmann aus Bern sowie die Tessinerin Sonja Pérez die Ringrichter-Prüfung bestanden – als erste Frauen in der 107-jährigen Geschichte von Swiss Boxing.
Somit zählt der Verband neu 19 Ringrichter. «Das ist ein wichtiger Schritt für den Verband und ein erfreuliches Zeichen. Denn der Boxsport kämpft immer noch mit diversen Vorurteilen. Deshalb freut es mich, dass wir drei Frauen neu als Ringrichterinnen amten. Eigentlich ist es erschreckend, dass es bis jetzt noch keine Frauen in diesem Amt gegeben hat», sagt Hofmann.
Die 38-jährige Bernerin boxt seit 19 Jahren, hat selbst Amateurkämpfe mit Lizenz bestritten und ist langjährige Punktrichterin.
Die Aufgaben der Ringrichterinnen
Punktrichter zu sein ist eine der Voraussetzungen, um überhaupt bei Swiss Boxing zur Ringrichter-Prüfung zugelassen zu werden. Und natürlich muss man bei beiden Ämtern die Statuten und das Wettkampfreglement kennen und letzteres bei einem Kampf innert Sekunden anwenden können.
Ringrichterinnen und Ringrichter haben während eines Kampfes andere Aufgaben als die Punktrichter: Sie prüfen Handschuhe, Zahn- und Tiefschutz, beobachten und leiten den Kampf und garantieren die Fairness.
Es ist eine enorme Verantwortung.
Ringrichterinnen kennen die jeweilige Gewichts- und Altersklasse der Kämpfer, die Auswirkungen des Gewichts der Handschuhe oder die Häufigkeit des Anzählens pro Runde.
«Unsere Hauptaufgabe ist aber, die Sicherheit der Boxerinnen und Boxer im Ring zu gewährleisten. Das ist eine enorme Verantwortung», sagt Hofmann, eine der drei ersten Ringrichterinnen in der Geschichte von Swiss Boxing.