- Fritz Chervet ist im Alter von 77 Jahren gestorben.
- Er war der populärste Schweizer Boxer der letzten Jahrzehnte.
- In seiner Karriere feierte der Fliegengewichts-Europameister 58 Siege.
Einer der ganz Grossen im Ring hat seinen letzten Kampf verloren. Fritz Chervet ist im Alter von 77 Jahren verstorben. Der Verband Swiss Boxing veröffentlichte am Sonntag zunächst eine Todesmeldung auf Instagram.
«Der grösste Schweizer Boxer»
Präsident Andreas Anderegg ergänzte danach gegenüber der Nachrichtenagentur keystone-sda: «Fritz Chervet ist der grösste Boxer, den die Schweiz je gesehen hat.»
Chervet sei am Samstagmorgen nach einem Kollaps ins Spital in Meyriez-Murten eingeliefert worden und dort am selben Tag verstorben. Das letzte Lebensjahr verbrachte der Onkel des Profiboxers Alain Chervet im Pflegeheim.
Sechsfacher Europameister
Seine Blütezeit erlebte Chervet, der wegen seiner Körpergrösse (1,65 m) und seinen 50,8 kg Kampfgewicht meist «Fritzli» gerufen wurde, in den 1970er-Jahren. Damals füllte er locker ganze Stadien. Im März 1972 ergatterte er in der Berner Festhalle den EM-Titel im Fliegengewicht gegen den Italiener Fernando Atzori. Das EM-Kunststück wiederholte der Berner danach fünf Mal.
Insgesamt errang er in seiner glorreichen Karriere 58 Siege, bei 10 Niederlagen und 2 unentschiedenen Kämpfen.
WM-Titel knapp verpasst
Chervet kämpfte zweimal gegen den gleichen Gegner um den WBA-WM-Titel im Fliegengewicht. Den ersten Kampf in Thailand gegen Chartchai Chionoi um den damals vakanten Titel verlor er am 17. Mai 1973 vorzeitig durch technischen K.o.
Der Rückkampf am 27. April 1974 im Zürcher Hallenstadion schlug grosse Wellen. Der Fight endete nach 15 Runden unentschieden, Chionoi blieb Weltmeister. Nach dem Punktrichter-Urteil brachen Tumulte aus, die Veranstaltung wurde abgebrochen.