- Die Schweizer WM-Dominanz ist zu Ende: In einem spannenden Final verlieren Silvana Tirinzoni und Co. gegen Gastgeber Kanada mit 5:7.
- Die Schweiz hat die Partie 4 Ends lang im Griff, danach übernimmt jedoch Kanada die Spielkontrolle.
- Bei den letzten 4 Weltmeisterschaften haben sich immer die Schweizerinnen durchgesetzt.
Die unglaubliche WM-Serie der Schweizer Curlerinnen hat am Sonntagabend in Sydney (CAN) ein Ende gefunden. Nach 4 WM-Titeln in Folge unterlag die Equipe von Skip Silvana Tirinzoni den von Rachel Homan angeführten Kanadierinnen in einem spannenden Final mit 5:7. Damit muss die Equipe des CC Aarau für einmal «nur» mit der Silbermedaille vorliebnehmen.
Alina Pätz verzichtete im 10. End darauf, ihren letzten Stein zu spielen. Zu aussichtslos präsentierte sich die Lage im Haus. Die Schweizerinnen hätten 2 Steine schreiben müssen, um sich noch ins Zusatzend zu retten. So durften die Kanadierinnen jubeln. Sie hatten vor den erwartungsfrohen heimischen Fans dem Druck standgehalten und die Schweizerinnen nach der Round Robin (8:5) erneut bezwungen. Gleichzeitig ist es das 1. WM-Gold für Kanadas Frauen seit 2018.
Homans Wunderstein bringt die Wende
Die Partie hatte eigentlich sehr gut begonnen für die Schweiz. Während Tirinzoni und Co. im 2. und 4. End jeweils ein Zweierhaus schreiben konnten, musste sich Kanada im 1. und 3. End mit jeweils einem Stein begnügen. Doch im 5. End glückte Pätz der letzte Versuch nicht wunschgemäss, so dass Kanada zum 4:4 ausgleichen konnte.
Mit Fortdauer der Partie traten die Schweizerinnen nicht mehr ganz so souverän auf, während Kanada richtiggehend aufdrehte. Stellvertretend hierfür war das letztlich entscheidende 9. End: Ein Fehlstein von Tirinzoni brachte die Schweiz in eine schwierige Lage, welche auch Pätz in der Folge nicht bereinigen konnte.
Kanada-Skip Homan erntete aus dieser Situation mit ihrem letzten Stein maximalen Ertrag: Mit einem phantastischen letzten Versuch beförderte sie gleich 2 eigene Steine ins Haus, schrieb 3 Punkte und machte aus einem 4:5 ein 7:5. Im letzten End spielten die Schweizerinnen dann zu ungenau, um noch einmal Druck aufzusetzen.
Dennoch ein sehr starkes Schweizer Turnier
Auch wenn Tirinzoni, Pätz, Carole Howald und Selina Witschonke der finale Coup verwehrt blieb, so darf das Quartett gleichwohl auf ein starkes Turnier zurückblicken. Trotz zweier (ungewohnter) Niederlagen in der Round Robin qualifizierte sich die Equipe direkt für den Halbfinal und bezwang dort dank einer überzeugenden Leistung Italien. Über das gesamte Turnier gesehen kamen die Europameisterinnen von 2023 auf hervorragende Werte.