Es hat nicht sollen sein. Mit 4:5 verlor das Schweizer Curling-Team im WM-Final im kanadischen Moose Jaw und musste Gold den Schotten überlassen. Der erste Weltmeistertitel eines Schweizer Männerteams seit 1992 lässt damit weiter auf sich warten. Doch bereits der erste Finaleinzug seit 2003 und der Gewinn der Silbermedaille ist ein Erfolg.
Das sahen auch die Protagonisten so. Skip Yannick Schwaller, dem die Enttäuschung unmittelbar nach der Partie anzumerken war, erklärte: «Es hat lange gedauert, bis wieder ein Schweizer Team im Final ist. Wir wollten unbedingt gewinnen, aber leider hat es knapp nicht gereicht.»
Ein paar «Big Shots» zu wenig
Woran hat es gelegen? «Beide Teams haben so gut gespielt, am Ende ist es einfach auf ihre Seite gefallen», sagte Schwaller. «Sie hatten vielleicht die entscheidenden ein, zwei ‹Big Shots› mehr.»
Exakt das gleiche Fazit zog auch Benoît Schwarz-van Berkel, der als «Fourth» jeweils die letzten beiden Steine eines Ends spielte. «Es war einfach ein fantastisches Spiel. Am Ende hatten sie wohl von den ganz wichtigen Steinen ein paar mehr gespielt.» Fehler habe er während der gesamten Partie keine gesehen.
Viel Selbstvertrauen getankt
Trotz des nicht ganz gelungenen Abschlusses blicken die Schweizer auf ein starkes Turnier zurück. Auf die Enttäuschung mit Platz 7 an der Heim-WM in Schaffhausen im vergangenen Jahr wurde optimal reagiert, die beste WM-Leistung ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina macht Hoffnung auf einen olympischen Coup.
«WM-Silber gibt dem ganzen Team Selbstvertrauen. Es gab unglaublich viel Positives in dieser Woche. Es waren gute Spiele, wir haben gute Steine gespielt», sagte auch Schwarz-van Berkel.
Nach einem letzten Turnier in dieser Saison folgt bis Anfang Mai bereits die Planung für das nächste Jahr. Das Highlight 2026 ist klar – und die Chancen auf das zweite Olympia-Gold nach 1998 für die Schweiz waren definitiv auch schon kleiner.