- Im Diskuswerfen gelingt Mykolas Alekna eine Überraschung. Der junge Litauer triumphiert vor Weltmeister Kristjan Ceh.
- Zharnel Hughes und Nethaneel Mitchell-Blake sorgen über 200 Meter für einen britischen Doppelsieg.
- Femke Bol holt sich ihre zweite Goldmedaille an diesen Europameisterschaften. Nach dem Sieg über 400 Meter ohne gewinnt sie auch über 400 Meter mit Hürden.
Diskus: Alekna macht's wie sein Vater
Weder Olympiasieger Daniel Stahl (SWE), noch Weltmeister Kristjan Ceh (SLO) holten den Titel im Diskuswerfen. Stattdessen gewann der erst 19-jährige Litauer Mykolas Alekna mit einer Weite von 69,78 Metern die Goldmedaille. Das Diskus-Gen liegt bei ihm in der Familie: Vor 16 Jahren durfte sich sein Vater Virgilijus Alekna Europameister nennen. Für Ceh reichten 68,28 Meter zum 2. Platz, Lawrence Okoye (GBR) durfte mit 67,14 Metern über Bronze jubeln. Stahl musste sich mit dem 5. Rang begnügen.
1500 m: Muir räumt das Feld von hinten auf
Zu Beginn des 1500-Meter-Rennens war die britische Topfavoritin Laura Muir plötzlich am Ende des Feldes zu finden. Lange verharrte sie jedoch nicht in dieser ungewohnten Position. Die 29-Jährige übernahm bei Rennhälfte die Führung. Einzig Ciara Mageean konnte anfangs das Tempo mitgehen, auf den letzten Metern hatte die Irin aber deutlich das Nachsehen. Sofia Ennaoui (POL) gewinnt hinter den beiden Bronze. Muir, die sich an den Weltmeisterschaften in Eugene noch mit Bronze zufrieden geben musste, verteidigt damit ihren EM-Titel.
Dreisprung: 15-Meter-Satz bringt den Sieg
Bereits vor dem 5. Versuch lag Maryna Bekh-Romanchuk in Führung. Doch dann zeigte die Ukranierin nochmals ihre ganze Klasse. Ein Sprung auf 15,02 Meter bescherte ihr die sichere Goldmedaille. Als einizige Athletin kam sie über die 15-Meter-Marke. Kristiina Mäkelä (FIN) gewann mit 14,64 Metern Silber, Hanna Minenko (ISR) sprang mit 14,45 Metern zwei Zentimeter weiter als die Deutsche Neele Eckhardt-Noack und holte so knapp noch Bronze.
3000 m Steeple: Raitanen verhindert italienischen Doppelsieg
Die Zwillinge Osama und Ala Zoghlami durften zwischenzeitlich von Gold und Silber träumen. Die beiden Italiener führten das Steeple-Rennen in der Anfangsphase an. Mit Ahmed Abdelwahed schloss sich ein weiterer Landsmann an der Spitze an. Doch die Chancen auf den «Medal Sweep» von Italien verpufften aber schnell wieder. Zum einen musste Ala Zoghlami abreissen lassen, zum anderen überflügelte der Finne Topi Raitanen auf den Schlussrunde alle. Abdelwahed und Osama Zoghlami dürfen sich zumindest noch über Silber und Bronze freuen.
200 m Männer: Hughes entthront Guliyev
Bereits nach wenigen Metern musste Titelverteidiger Ramil Guliyev den 200-Meter-Sprint verletzt aufgeben. Humpelnd begab er sich an die Seitenlinie. Die anderen Athleten liessen sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Zharnel Hughes gewinnt in 20,07 Sekunden vor Nethaneel Mitchell-Blake (20,17). Hinter den beiden Briten gewann der Italiener Filippo Tortu in 20,27 die Bronzemedaille.
400 m Hürden Frauen: Bol lässt der Konkurrenz keine Chance
Der Europameistertitel über 400 Meter Hürden war schon vor dem Start quasi vergeben. Alles andere als ein Sieg der Niederländerin Femke Bol wäre eine Überraschung gewesen. Im Rennen liess die 22-Jährige an ihrer Überlegenheit keine Zweifel aufkommen. In 52,67 Sekunden gewann sie überlegen. Die beiden Ukrainerinnen Viktoriya Tkachuk und Anna Ryzhykova komplettierten das Podest. Für Bol ist es nach dem Sieg über 400 Meter bereits der zweite EM-Titel in München.