- Die Deutsche Konstanze Klosterhalfen sichert sich über 5000 m mit einer eindrücklichen Vorstellung Gold.
- Im Weitsprung verpasst Malaika Mihambo den nächsten Titelgewinn überraschend wegen drei Zentimetern.
- Über 1500 m kann Jakob Ingebrigtsen erwartungsgemäss niemand das Wasser reichen.
5000 m: Entfesselte Klosterhalfen schlägt zurück
Über 10'000 m hatte Konstanze Klosterhalfen die deutschen Medaillen-Hoffnungen nicht erfüllen können. Die 25-Jährige hatte mit dem undankbaren 4. Platz vorliebnehmen müssen. Über die halbe Distanz gelang ihr am Donnerstagabend im Münchner Olympiastadion eine eindrückliche Reaktion. Eineinhalb Runden vor Schluss zog Klosterhalfen angepeitscht vom euphorisierten Publikum an 10'000-m-Europameisterin Yasemin Can vorbei und liess die Türkin stehen. In der starken Zeit von 14:50,47 Minuten setzte sie sich mehr als 6 Sekunden vor Can und 9 Sekunden vor der Britin Eilish McColgan durch, die über 10'000 m hinter Can Silber gewonnen hatte. «Das ist der schönste Moment in meinem Leben», sagte Klosterhalfen nach ihrem doch etwas überraschenden Coup.
Weitsprung: Mihambo verpasst Titelverteidigung überraschend
Titelverteidigerin Malaika Mihambo hat in einem packenden Final ihre nächste Goldmedaille um drei Zentimeter verpasst. Nach 7,03 m musste sich die Olympiasiegerin und Weltmeisterin bei der Heim-EM nach ihrer Corona-Infektion überraschend Ivana Vuleta (ehemals Spanovic) geschlagen geben. Die serbische Hallenweltmeisterin legte gleich im ersten Versuch 7,06 m hin, nachdem sie in dieser Saison unter freiem Himmel bisher noch nicht richtig in Fahrt gekommen war. Bronze sicherte sich Jazmin Sawyers aus Grossbritannien (6,80). Erstmals seit 1468 Tagen kassiert Mihambo damit wieder eine Niederlage bei einer grossen Meisterschaft, nachdem sie zuvor an Welt- und Europameisterschaften sowie an Olympia triumphiert hatte.
1500 m: Ingebrigtsen unantastbar
Jakob Ingebrigtsen ist seiner Favoritenrolle im Münchener Olympiastadion vollends gerecht geworden und hat seinen EM-Titel über 1500 m eindrücklich verteidigt. Der Norweger lief in der neuen EM-Rekordzeit von 3:32,76 Minuten zu Gold. An der WM in Eugene hatte er sich dem britischen Überraschungsmann Jake Wightman geschlagen geben müssen. Diesmal hielt er mit Jake Heyward einen anderen Briten in Schach. Bronze ging an den Spanier Mario Garcia.
Hochsprung: Tamberi überflügelt alle
Olympiasieger Gianmarco Tamberi wurde in München seiner Favoritenrolle gerecht und holte souverän Gold. Als einziger Athlet übersprang er die 2,30 Meter. Der Deutsche Tobias Potye sicherte sich mit einer Höhe von 2,27 Metern überraschend die Silbermedaille. Dritter wurde der ukrainische WM-Dritte Andrij Protsenko mit ebenfalls 2,27 Metern.
Hammerwerfen: Nowicki alter und neuer Europameister
Gleich vier Mal warf der Pole Wojciech Nowicki den Hammer über die 80-m-Marke. Sein bester Versuch war der Fünfte: Die genau 82 Meter waren seine Siegerweite. Bence Halasz (HUN) gewann mit 80,92 Metern und persönlicher Bestweite Silber. Bronze ging an den Norweger Eivind Henriksen (79,45 Meter). Olympiasieger Nowicki verteidigt damit seinen Europameistertitel von 2018.