Simon Ehammer hat an der EM in München seine grossen Ambitionen im Zehnkampf am 1. Tag wie erwartet unterstrichen und führt mit 4661 Punkten das Klassement bei Halbzeit an. Er hat 25 Zähler mehr auf dem Konto als bei seinem Schweizer Rekord in Götzis Ende Mai.
In seiner Paradedisziplin Weitsprung sorgte der Zehnkämpfer für einen ersten Exploit: Der 22-Jährige sprang im 2. Versuch auf eine Weite von 8,31 Metern und damit gar noch 15 Zentimeter weiter als bei der WM in Eugene, wo Ehammer Weitsprung-Bronze gewonnen hatte.
Leistungsexplosion im Hochsprung
Am Abend doppelte der Appenzeller im Hochsprung nach. Seine bisherige persönliche Bestleistung von 2,05 Metern vermochte er zu knacken. Er übersprang 2,08 m im zweiten Versuch. Auf 2,11 m riss er dann dreimal, zweimal äusserst knapp. Nur der Norweger Sander Skotheim schaffte diese Höhe.
Im 400-m-Lauf, der den 1. Wettkampftag abschloss, stellte der Schweizer seine beneidenswerte Form dann noch einmal unter Beweis. 47,40 Sekunden bedeuteten die zweitbeste Leistung über diese Distanz seiner Karriere. Ehammer baute den Vorsprung auf seinen wohl ärgsten Widersacher Niklas Kaul in beiden Disziplinen auf insgesamt 477 Punkte aus. Der Deutsche dürfte aber am Dienstag beim restlichen Programm (110 m Hürden, Diskus, Stabhochsprung, Speer und 1500 m, ab 08:55 Uhr live auf SRF zwei) die grosse Aufholjagd anstreben.
Mayer zieht sich vorzeitig zurück
Im Kugelstossen gelang Ehammer ein solider Wurf mit einer Weite von 14,24 Metern. Bereits in der 1. Disziplin über 100 Meter hatte der Ostschweizer zu überzeugen vermocht und seinen Lauf in 10,56 Sekunden souverän für sich entschieden. Deutlich schlechter erging es mit Kevin Mayer hingegen Ehammers Konkurrent über die gleiche Distanz. Der französische Weltrekordhalter und Weltmeister musste nach dem Auftakt bereits aufgeben. Mayer verspürte nach wenigen Metern ein Zwicken und brach den Sprint kurz darauf ab.