Ein Wechselbad der Gefühle erlebte mit Arthur Abele der Titelverteidiger im Zehnkampf. Der 36-jährige Deutsche spielte beim souveränen Auftritt von Simon Ehammer über 110 Meter Hürden eine tragische Nebenrolle.
Nachdem beim 1. Startversuch noch Ehammer zu früh aus den Blöcken gekommen war, leistete sich Abele aufgrund einer unerlaubt tiefen Reaktionszeit einen (vermeintlichen) Fehlstart und wurde disqualifiziert. Weil sich der Ulmer bereits zuvor im 100-m-Sprint eine Verwarnung für das gleiche Vergehen abgeholt hatte, schien der letzte Karriereauftritt des sichtlich niedergeschlagenen 36-Jährigen vorzeitig zu enden.
Ein Stadion für sich alleine
Da dem daraufhin eingereichten Protest des deutschen Verbandes allerdings stattgegeben wurde, kam Abele unerwartet zum Handkuss: Er durfte bei seiner Heim-EM nochmals alleine über die Hürden starten und den Wettkampf ohne «Nuller» fortsetzen. Der Europameister von 2018 verpasste in 14,51 Sekunden zwar eine Topzeit, genoss die besondere Aufmerksamkeit bei seinem letzten Auftritt auf dieser Stufe aber sichtlich.
Mit 7662 Punkten und einer neuen Saisonbestleistung schaffte es der Deutsche zum Schluss auf den 15. Rang.