Die Schweizer Degen-Männer sind an der WM in Leipzig über sich hinaus gewachsen – zum ganzen grossen Coup reichte es jedoch knapp nicht. Das Team um Max Heinzer, Benjamin Steffen, Michele Niggeler und Georg Kuhn liess sich im Final gegen Frankreich nach einem 7-Punkte-Vorsprung noch die Butter vom Brot nehmen.
Dramatische Schlussphase
Als das finale Gefecht bereits entschieden schien, drehte der Weltranglistenerste Yannick Borel mächtig auf und verkürzte für Frankreich von 7 auf 3 Punkte Rückstand. Schlussfechter Heinzer stürzte ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt auf den Hinterkopf und musste mit Verdacht auf Hirnerschütterung ausgewechselt werden.
WM-Debütant Kuhn ersetzte den Teamleader zunächst exzellent und hatte den Sieg beim Stand von 43:40 rund eine Minute vor Ende bereits vor Augen. Routinier Borel behielt jedoch einen kühlen Kopf und sicherte den Franzosen mit 5 Treffern in Folge doch noch den Titel.
Heinzer bereits zuvor die Schlüsselfigur
Der Halbfinal zuvor gegen Ungarn verlief zu Beginn auf Messers Schneide. Heinzer verzeichnete im sechsten der neun Gefechte eine kleine Schwäche und übergab einen 11:12-Rückstand an Michele Niggeler. Und die Schweizer schienen sich von dieser Wende zunächst nicht mehr zu erholen – bis Heinzer in seiner Lieblingsrolle als Schlussfechter gegen Andràs Redli sein Feuerwerk zündete.
Der 29-Jährige musste sich knapp zwei Minuten vor Gefechtsende beim Stande von 19:22 am linken Knie mit Eisspray behandeln lassen, blühte danach aber so richtig auf. Er setzte das Gefecht fort und erkämpfte dem Team einen wegweisenden 29:26-Vorsprung. Dabei deklassierte er seinen renommierten Gegner am Ende mit einem Verdikt von 26:17 förmlich.
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 16:30 Uhr, 25.7.2017