2021 wurde Tabea Schmid zur besten Newcomerin der höchsten Schweizer Handball-Liga gewählt. Nach einem einjährigen Abstecher in die zweithöchste französische Liga kehrte sie daraufhin zu ihrem Stammklub LC Brühl zurück. 2023 wurden die Ostschweizerinnen Meister – und Schmid zur wertvollsten Spielerin der Liga ausgezeichnet.
Da war klar: Schmid ist eigentlich bereits zu gut für die Schweizer Liga. Mit den Erfahrungen aus dem ersten Auslandabenteuer im Gepäck wechselte die junge Schweizerin im Sommer 2023 nach Kopenhagen in eine der besten Ligen der Welt. Dort ist die mittlerweile 21-Jährige voll angekommen – und liefert konstant Topleistungen ab.
«Das Spiel ist schneller und physischer als in der Schweiz. Das liegt mir», erklärte Schmid. Auch von ihren Teamkolleginnen und ihrem Trainer Bo Spellerberg erhält die Kreisläuferin nur Lob: «Sie ist ein absolutes Toptalent.»
Viel Verantwortung
Auch im Nationalteam nimmt Schmid bereits eine wichtige Rolle ein. «Ich bin zwar erst 21-jährig, in der Nati ist man damit aber schon im Mittelfeld», sagte die Ostschweizerin. «Ich weiss, dass ich Verantwortung übernehmen muss. Ich mag diese Rolle.»
Die anstehende Heim-EM sieht Schmid als grosse Chance für den Handball in der Schweiz. Aktuell ist es so, dass die besten Spielerinnen die heimische Liga verlassen müssen, um auf Top-Niveau spielen zu können. Das Ziel wäre, dass das Niveau auch in der Schweiz wieder steigt. «Ich hoffe, dass sich durch die EM viele junge Frauen für den Sport begeistern.»
Schwierige Gegnerinnen
Aus sportlicher Sicht wartet in Basel eine harte Gruppe auf die Nati. Zum Auftakt treffen die Schweizerinnen auf die Debütantinnen von den Färöer Inseln. Doch unterschätzen darf man den Auftaktgegner nicht, wie Schmid erklärt: «Es ist eine aufstrebende Handball-Nation. Sie haben Spielerinnen, die in starken Ligen spielen.» Aber das Ziel ist klar: Ein Sieg soll her.
Im zweiten Gruppenspiel wartet dann eine Herkulesaufgabe, mit den Däninnen werden Titelfavoritinnen herausgefordert. «Wir wollen sie einfach so lange wie möglich ärgern – und das Publikum begeistern», beschreibt die 21-Jährige den Schlachtplan.
Das Ziel Wien
Läuft alles nach Papierform, kommt es im letzten Vorrundenspiel zum direkten Duell ums Weiterkommen mit Kroatien. «Die Kroatinnen sind immer schwierig einzuschätzen. Aber wir wollen die Überraschung schaffen», gibt sich Schmid kämpferisch.
Gelingt das, ist der Weg nach Wien für in die Hauptrunde für die Schweiz frei. Die Vorfreude auf das Turnier ist auf jeden Fall gross. Oder wie es Schmid ausdrückt: «Das Kribbeln ist schon seit Monaten da.»