Vom Freitag bis Sonntag bestreitet das Schweizer Handball-Nationalteam der Frauen in Rumänien drei Testspiele. Bei der Carpati Trophy lauten die Gegnerinnen der Reihe nach Türkei, Rumänien und Nordmazedonien. Es sind alles echte Gradmesser im Hinblick auf die Ende November beginnende Heim-EM.
In dieser Woche beim Schweizer Team dabei – aber an der Carpati Trophy nicht einsatzfähig – sind Kerstin Kündig und Laurentia Wolff. Beide Rückraumspielerinnen kommen von Verletzungen zurück und befinden sich mit Blick auf die EM in einem Wettlauf gegen die Zeit. Immerhin sagt Schlüsselspielerin und Spielmacherin Kündig: «Aktuell stufe ich meine Chancen auf eine EM-Teilnahme als sehr, sehr gut ein.»
Das kommt gut.
Weil in Rumänien aber weder Kündig noch Wolff auflaufen können, tritt eine dritte Akteurin als Spielmacherin ins Rampenlicht: Nuria Bucher. Die 19-Jährige, die bei den Spono Eagles spielt, gehört zwar schon seit über zwei Jahren dem Nationalteam an, stand bisher aber im Schatten von Kündig und Co. Das ändert sich nun. In Rumänien muss Bucher das Spiel der Schweizerinnen lenken.
Die Aargauerin, die ihr erstes Aufgebot für die A-Nati mit 16 Jahren bekommen hat und 2022 schon bei der EM dabei war, freut sich auf die Aufgabe. «Ich fühle mich mega wohl im Team. Ich werde versuchen, mit Spass an die Sache heranzugehen und die Chance zu nützen. Das kommt gut», sagt Bucher.
Viel Lob vom Coach und von Kündig
Frauen-Nationaltrainer Knut Ove Joa hätte freilich gerne sämtliche Spielerinnen verletzungsfrei an Bord, aber der Norweger hadert nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil er grosse Stücke auf Bucher hält. «Nuria ist bereit. Sie besitzt grosses Potenzial und hat ein sehr gutes Auge für ihre Mitspielerinnen», zählt Ove Joa auf.
Man habe 100-prozentiges Vertrauen in Bucher, so Ove Joa. Nicht nur jetzt in Rumänien, sondern auch dann, falls Kündig und Wolff nicht rechtzeitig fürs Heimturnier fit würden: «Ich bin überzeugt, dass Nuria das auch an der EM sehr gut machen wird.»
Ins gleiche Horn bläst Kündig, die von ihrem «Backup» geradezu schwärmt. Die Zürcher Oberländerin sagt: «Sie ist eines der grössten Talente im Schweizer Handball. Falls sie diese Rolle an der EM übernehmen müsste, würde ich mir keinerlei Sorgen machen.» Wenn sie Bucher beim Spielen zuschaue, denke sie oft «Wäre schön, hätte ich das in diesem Alter auch schon gekonnt», verrät Kündig.