Mit dem erstmaligen Einzug in eine Hauptrunde an Europameisterschaften haben die Schweizer Handballerinnen an diesem Turnier bereits Geschichte geschrieben. Am Samstag bietet sich der Nati in Wien die Möglichkeit, den Annalen mit einem Sieg gegen Slowenien ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.
Angesichts des bisherigen Turnierverlaufs der beiden Teams können sich die Schweizerinnen dazu realistische Chancen ausrechnen. Betrachtet man die Vorrunde, bewegen sich die beiden Equipen bisher nämlich auf Augenhöhe: Slowenien hat diese mit gleich vielen Punkten abgeschlossen wie die Schweiz.
Gegen Titelmitfavorit Norwegen setzte es eine deutliche Niederlage ab, die Slowakei besiegte man hingegen gleich mit 37:24. Im entscheidenden 3. Spiel gegen Gastgeber Österreich sicherte sich Slowenien mit einem knappen 25:24-Sieg den Einzug in die Hauptrunde. Hier erkennt man Parallelen zur Vorrunde der Schweizerinnen, die zwar einen hohen Sieg vermissen liessen, in der entscheidenden 3. Partie aber deutlich weniger zittern mussten.
Schweiz bleibt Underdog
Nichtsdestotrotz kommt die Favoritenrolle am Samstag den Sloweninnen zu. Einerseits, weil sie an EM-Hauptrunden bereits Erfahrung mitbringen und andererseits, weil sie gegen «grosse» Gegnerinnen bisher bessere Leistungen zeigten. So verlor Slowenien das 1. Hauptrundenspiel gegen die Niederlande 22:26. Die Schweiz unterlag Deutschland, das seinerseits in der Vorrunde gegen die Niederlande klar den Kürzeren gezogen hatte, mit 9 Toren Differenz.
Doch die Schweizerinnen werden nicht nur bemüht sein, eine klare Reaktion auf die Niederlage gegen die Deutschen zu zeigen, sondern auch hochmotiviert. Gegen einen Gegner, mit dem man sich letztmals vor 8 Jahren duelliert hat und eine deutliche Niederlage einstecken musste, haben die Spielerinnen von Knut Ove Joa die Chance, den grössten Sieg in der Historie des Schweizer Frauen-Handballs zu erringen.