Für die Schweizer Handballerinnen hat es an der EM-Hauptrunde in Wien drei deutliche Niederlagen mit zweimal neun und einmal acht Toren Differenz abgesetzt. Am Mittwoch im letzten Spiel gegen Norwegen dürfte es ähnlich laufen, respektive gar noch klarer ausgehen.
Die Norwegerinnen sind die Nummer 1 im Frauen-Handball und der Topfavorit auf den EM-Titel. Die Zahlen und Erfolge der Nordländerinnen sind beeindruckend:
- An den vergangenen fünf Olympia-Turnieren resultierten drei Gold- und zwei Bronzemedaillen.
- An den vergangenen neun WM-Turnieren war Norwegen nie schlechter als Fünfter. Der amtierende Vize-Weltmeister holte in dieser Zeit dreimal den Titel.
- An den vergangenen zehn Europameisterschaften gewannen die Norwegerinnen nicht weniger als achtmal Gold – so auch bei den letzten beiden Austragungen.
Über die Kräfteverhältnisse im Spiel Schweiz – Norwegen vom Mittwochabend ist damit alles gesagt. Zwar stehen die Skandinavierinnen nach 6 Siegen aus 6 Spielen schon vorzeitig in den Halbfinals und dürften ihre besten Kräfte nicht übermässig forcieren. Das Problem der Schweizerinnen, die zum zweiten Mal an einer EM-Endrunde dabei sind, ist, dass auch Norwegens zweiter Anzug Weltklasse ist.
Im Schnitt sind es 15 Tore Differenz
Die Schweizerinnen haben in ihrer Länderspiel-Geschichte achtmal gegen Norwegen gespielt. Interessanterweise fanden sämtliche Partien in der jüngeren Vergangenheit – zwischen 2017 und 2024 – statt. Dabei gab es für die SHV-Auswahl Mal für Mal Anschauungsunterricht.
Zuletzt verlor man im Oktober 2023 im Rahmen der EM-Quali auswärts mit 15 Toren Differenz, im April 2024 in der Zürcher Saalsporthalle waren es 20 Treffer. Vor sechs Jahren setzte es in der EM-Quali gar eine Niederlage mit 23 Toren Unterschied ab (18:41). Am knappsten war es im November 2021 in einem Testspiel in Tschechien (22:27). Im Schnitt gehen die Duelle mit Norwegen mit 15 Treffern Differenz verloren.
Das Motto für Mittwoch: Spass haben und lernen
«Wir wollen jedes Spiel mit viel Spass angehen – egal, wie der Gegner heisst», sagte die Schweizer Torhüterin Lea Schüpbach am Montag in Wien. Dies muss auch das Motto für das Norwegen-Spiel sein. Beide Equipen können befreit und ohne Druck aufspielen – und die Schweizerinnen eine Menge lernen.