Am Freitag ertönt für die Schweizerinnen endlich der Startschuss zur heimischen Handball-EM. Die Akteurinnen des Co-Gastgebers befinden unisono: Ihnen wird sich eine Kulisse bieten, wie sie es noch nie erlebt haben. Den Auftakt in der voraussichtlich sehr gut gefüllten St. Jakobshalle – bis Montag waren für die Vorrundenspiele in Basel 21'000 Tickets abgesetzt worden – bestreitet die Schweiz gegen die Färöer.
Kerstin Kündig kann nicht verhehlen, dass sich in die immense Vorfreude auch etwas Nervosität mischt: «Letzte Woche in Schaffhausen war die Anspannung noch nicht so schlimm wie erwartet. Seit wir in Basel sind ist sie da, man kennt gefühlt alle. Die Medien sind hier, man trainiert in der Halle, in der man auch spielt.» Die Kapitänin, die rechtzeitig von einer Knieverletzung genesen ist, blickt optimistisch voraus. Die Vorbereitung sei «sehr intensiv gewesen». Jetzt laute das Motto, «das, was man kann, auf die Platte zu bringen».
Die Färingerinnen erwartet Kündig zwar schnell und individuell stark besetzt. Und doch: «Wenn jede ihren Teil beisteuert, müssen wir nicht einmal über uns hinauswachsen.» Die Hoffnung sei, sich so in Positionen zu bringen, dass man «einfache Tore» erzielen könne. Schlüsselpositionen hätten natürlich auch die Torhüterinnen inne.
Eine dieser Torhüterinnen ist Lea Schüpbach. Sie warnt davor, die Gegnerinnen zu unterschätzen: «Es sind eher kleine Spielerinnen, die viel wühlen. Ich stelle mich auf ein enges Spiel mit knappem Resultat ein.»
Das Schaufenster EM nutzen will Tabea Schmid. Die erst 21-jährige Kreisläuferin gesteht: «Daran zu denken, wie viele Leute kommen werden, macht mich schon nervös. Man versucht, das zu visualisieren, aber richtig darauf vorbereiten kann man sich nicht.» Die in Kopenhagen engagierte Nachwuchshoffnung erwartet gleich zu Beginn einen harten Kampf gegen die Färöer: «Sie werden bis zum Schluss kämpfen. Das liegt in ihrer Mentalität.»
Gar nicht zu sehr auf die Gegnerinnen zu fokussieren lautet die Anweisung von Trainer Knut Ove Joa: «Es ist wichtig, dass wir uns darauf konzentrieren, wie wir agieren wollen, dass wir unseren Matchplan einhalten.»
In einer schwierigen Gruppe mit Dänemark und Kroatien ist ein erfolgreicher Auftakt gegen die Färöer von eminenter Wichtigkeit. Und er dürfte die einmalige Kulisse in der St. Jakobshalle zum unvergesslichen Tollhaus machen.