Der erste Gegner für die Schweizer Handball-Nati an der WM in Ägypten heisst Österreich. Das Duell gegen den östlichen Nachbarn hat bereits den Charakter einer Finalpartie für die Schweizer, denn die beiden anderen Gegner in der Gruppe E sind am Samstag Norwegen, WM-Zweiter 2017 und 2019 und EM-Dritter 2020, sowie am Montag Rekordweltmeister Frankreich.
Gegen diese beiden Teams wäre ein Punktgewinn eine grosse Überraschung, weshalb ein Sieg gegen Österreich ein Muss ist, um die Hauptrunde zu erreichen – für diese qualifizieren sich die ersten 3 Equipen jeder Gruppe.
Gute Erfahrungen
Die Bilanz der Schweizer gegen die ÖHB-Auswahl ist mit 30 Siegen, 4 Unentschieden und 12 Niederlagen klar positiv. Die letzten 4 Duelle gingen allerdings allesamt verloren. Zuletzt trafen die beiden Mannschaften am 14. Januar 2017 (29:31) aufeinander. Die Österreicher gehörten an 7 der letzten 11 Welt- und Europameisterschaften zu den Teilnehmern.
Dezimiertes österreichisches Kader
An dieses Niveau dürften die Österreicher in Nordafrika aber nicht herankommen. Mit dem bei Kiel engagierten Captain Nikola Bilyk fehlt der Star der Mannschaft aufgrund eines Kreuzbandrisses.
Zudem zog sich vor kurzem Linkshänder Janko Bozovic einen Achillessehneneinriss zu und Kreisläufer Fabian Posch sagte wegen gesundheitlicher Bedenken ab. Dieses Trio hatte vor einem Jahr fast die Hälfte der EM-Tore (101 von 205) der Österreicher erzielt und ist wohl nicht zu ersetzen.
Schweizer Anreise erst am Spieltag
Für die Österreicher spricht, dass sie über mehr Spielpraxis als die Schweizer, die am 29. Dezember gegen Italien (29:23) das letzte Testspiel bestritten haben, verfügen. Sie absolvierten in der vergangenen Woche im Rahmen der EM-Qualifikation 2 Partien gegen Deutschland, die allerdings beide deutlich verloren gingen (27:36 und 20:34).
Ausserdem konnten sich die Österreicher «normal» auf die Begegnung vorbereiten, während die SHV-Auswahl erst am Spieltag anreiste. Trotz der schwierigen Umstände: Die Möglichkeit zur Teilnahme an der WM dürfte für die Schweizer Motivation genug sein, um in der wichtigen ersten Partie von Anfang an bereit zu sein.