Die Schweizer Handballerinnen können in dieser Woche Geschichte schreiben. Es winkt die erste WM-Teilnahme überhaupt. Dafür müssen sie in den WM-Playoffs in einem Hin- und Rückspiel die Slowakei ausschalten. Bereits vor zwei Jahren hatten die Schweizerinnen von ihrer WM-Premiere geträumt, scheiterten aber an Tschechien.
Diesmal ist die Ausgangslage eine etwas andere. Gegen die Slowakei treten die Schweizerinnen nicht – wie so oft in der Vergangenheit – als Aussenseiterinnen an, sondern haben die Favoritenrolle inne.
Geschuldet ist dies der Entwicklung der letzten Jahre. 2022 hatten die Schweizerinnen erstmals an einer EM teilgenommen, vergangenen Dezember fand der Aufstieg an der Heim-EM mit dem Einzug in die Hauptrunde seine Fortsetzung. Nun soll die nächste Stufe gezündet werden. Oder in den Worten von Tabea Schmid «der nächste, auch etwas logische Schritt» folgen.
Schmid in herausragender Form
Die 21-Jährige hat eine mindestens ebenso beeindruckende Entwicklung hinter sich. Und die Kreisläuferin rückte in absoluter Topform zur Nati ein. Im März wurde Schmid in der dänischen Frauen-Liga zur Spielerin des Monats März gewählt. Grossen Anteil an dieser Auszeichnung hatte ihr Auftritt gegen Aalborg, als die für Kopenhagen spielende Ostschweizerin aus 17 Versuchen 17 Tore erzielte.
Diese Skorerqualitäten werden auch in den WM-Playoffs gegen die Slowakinnen gefragt sein. Die Rolle als Leistungsträgerin nimmt Schmid gerne an. «Ich übernehme diese Verantwortung gerne. Auch ich kann mal einen schlechten Tag haben und es sollte nicht von mir abhängen, wie das Team performt. Aber ich versuche sicher, meinen Beitrag zu leisten», so Schmid.
Beeindruckt von Schmids Entwicklung und ihren derzeitigen Leistungen zeigt sich Knut Ove Joa. «Es ist von Spiel zu Spiel beeindruckender, was sie in Dänemark zeigt», so der Schweizer Nationaltrainer über seine Teamleaderin. Es sei natürlich, dass sie in dieser herausragenden Form die Rolle als Leistungsträgerin inne habe. «Aber wir bauen unser Spiel auf mehreren Spielerinnen auf, die verschiedene Charaktere und Qualitäten haben», so der Norweger.
Im Heimspiel am Mittwoch wollen die Schweizerinnen den Grundstein zur erstmaligen WM-Teilnahme legen. Wer am Sonntag nach dem Rückspiel das bessere Skore aufweist, wird im Dezember 2025 in den Niederlanden und Deutschland an der Endrunde dabei sein.