«Eigentlich mag ich keine Krimis», gesteht Daphne Gautschi nach dem Sieg gegen die Färöer lachend – sie sei eher «die Romantische». Trotzdem war die 24-Jährige federführend im spannenden Schlussprint der Schweizer Handball-Nati und für die wichtigen letzten drei Tore beim 28:25-Sieg besorgt.
Beim Auftaktspiel in die Heim-EM liess die Schweiz die Gegnerinnen von den Schafsinseln trotz zwischenzeitlichem 10-Tore-Polster bis auf einen Treffer herankommen und musste in Basel bis in die letzte Spielminute zittern. «Die Färöerinnen haben gezeigt, dass ein Spiel immer über 60 Minuten geht», so Gautschi. «Und wir hatten Angst vor dem Sieg.»
Wir haben an Intensität verloren und zu oft quer gespielt.
Vor der Rekordkulisse für ein Frauen-Handballspiel in der Schweiz (4670 Fans) schaffte das Team von Trainer Knut Ove Joa Historisches: Bei der zweiten EM-Teilnahme überhaupt schaute der erste Sieg an einer Endrunde heraus. Der Trainer sei natürlich glücklich darüber, aber: «Der Auftritt war nicht so, wie wir ihn geplant hatten.»
Steigerung gegen Dänemark nötig
Der Norweger führt aus: «Wir hatten das Spiel im Griff, und dann haben wir es aus der Hand gegeben. Wir haben an Intensität verloren und zu oft quer anstatt nach vorne gespielt. Zudem haben wir zu viele Chancen vergeben.» Da müsse man sich im Hinblick auf die weiteren Gruppenspiele gegen Dänemark und Kroatien steigern.
Auch Gautschi macht eine ähnliche Kurvenbewegung beim Schweizer Auftritt aus. «Es war über lange Zeit sehr gut. Und dann sind wir Stück für Stück immer unsicherer geworden.»
Im zweiten Vorrundenspiel am Sonntag bekommen es die Schweizerinnen mit dem Olympia-Dritten Dänemark zu tun. Dann müssen sie über 60 Minuten so gut verteidigen wie zu Beginn und sich in der Offensive noch steigern, um eine Chance zu haben.