- Im 1. Spiel der EM-Hauptrunde in Wien müssen sich die Schweizer Handballerinnen den favorisierten Deutschen 27:36 geschlagen geben.
- Die Schweizerinnen halten bis zum 10:10 mit – dann kommt es nach einem Timeout zu Bruch.
- Der nächste Gegner der SHV-Auswahl ist am Samstag Slowenien.
Timeout sind im Sport unter anderem dafür da, den Rhythmus des Gegners zu brechen und dem eigenen Team neue Impulse zu verleihen. Zu einem solchen Timeout sah sich nach knapp 19 Minuten des Hauptrundenspiels Schweiz – Deutschland der deutsche Coach Markus Gaugisch genötigt. Seine Equipe hatte zuvor innert weniger Minuten eine Viertore-Führung verspielt und den 10:10-Ausgleich kassiert.
Die kurze Auszeit zeigte Wirkung: Die nächsten vier Treffer schossen allesamt die Deutschen, zur Pause lagen die Schweizerinnen mit 14:18 in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel wuchs der Rückstand rasch auf 14:21 an. In der Folge konnte das Team von Nationaltrainer Knut Ove Joa den Favoriten nie mehr in Bedrängnis bringen.
Brütsch übernimmt von Schüpbach
Die Schweiz hatte mit Alessia Riner auf dem linken Flügel begonnen. Riner war gegen Kroatien krankheitshalber kurzfristig ausgefallen. Das Tor hütete anfangs wie gewohnt Lea Schüpbach. Die Keeperin wurde jedoch nach 3 Paraden aus den ersten 16 Würfen durch Manuela Brütsch ersetzt.
Die 40-jährige Altmeisterin zeigte zwar einige starke Paraden (insgesamt 7 Saves), konnte ihr Team jedoch nicht im Spiel halten. Die Schweizerinnen erzielten kaum Tore aus dem Rückraum. Die Topskorerinnen waren denn auch Kreisläuferin Tabea Schmid (8 Treffer) und Flügelspielerin Mia Emmenegger (6 Treffer).
Es hat heute an allen Ecken und Enden gefehlt.
«Die Deutschen haben es besser gemacht als wir», lobte Joa den Gegner. Bei seinen Schützlingen hätte in gewissen Situationen auch etwas die Energie gefehlt. So wurde zu Beginn der 2. Halbzeit auch Dauerläuferin Emmenegger erstmals an diesem Turnier eine (kurze) Pause gewährt und die 17-jährige Era Baumann wich als Rechtshänderin für ein paar Minuten auf den rechten Flügel aus.
«Es hat heute an allen Ecken und Enden gefehlt», analysierte Brütsch, die vom schlechtesten Spiel ihrer Equipe an diesem Turnier sprach. Für die Schweizerinnen geht es am Samstag weiter. Dann treffen sie in ihrer zweiten Partie der Hauptrunde auf das ebenfalls noch punktelose Slowenien, das am Donnerstag gegen die Niederlande 22:26 verlor.