Die Schweizer Handballer sind mit einer Niederlage in den Yellow Cup in Winterthur gestartet. Das Team von Trainer Andy Schmid verlor gegen Italien 29:31.
Viel schwerer als die Niederlage wog jedoch, dass Regisseur Manuel Zehnder, der wichtigste Spieler der Schweizer im Angriff, in der 42. Minute verletzt vom Feld getragen werden musste. Zuvor waren seine Schreie durch die Halle gehallt. Auch wenn es noch keine genaue Diagnose gibt, ist klar, dass der Torschützenkönig der vergangenen Saison in der Bundesliga die am 14. Januar beginnende WM in Kroatien, Dänemark und Norwegen verpassen wird.
«Es ist eine sportliche Katastrophe für uns», sagte Schmid. «Er war der Kopf der Mannschaft, hatte sehr viel Verantwortung in den Händen. Wir können ihn nicht ersetzen. Nun ist das Team noch unerfahrener.» Erschwerend kommt hinzu, dass mit Jonas Schelker auch der aktuell zweitbeste Schweizer Spielmacher an der WM nicht zur Verfügung steht. Er erlitt vor einem Jahr ebenfalls am Yellow Cup einen Kreuzbandriss. Deshalb sprach Schmid, der nun vor einer grossen Herausforderung steht, von einem Déjà-vu.
Schweizer sündigen im Abschluss
Angesichts des Dramas um Zehnder verkam das Resultat zur Nebensache. Eine Zeitlang sah es nach einem Sieg der Einheimischen aus. Nach dem 8:8 (15.) zogen sie auf 13:8 (20.) davon. Auch wegen vier Gegentreffern ins leere Tor gingen sie dennoch mit einem Rückstand (15:16) in die Pause. Zu Beginn der zweiten Halbzeit passte zunächst gar nichts zusammen, weshalb die ebenfalls für die WM qualifizierten Italiener auf 20:15 (36.) davonzogen.
Zwar kämpften sich die Schweizer nach dem 18:23 (44.) zurück und glichen zum 27:27 (54.) und 28:28 (58.) zweimal aus. Insgesamt vergaben sie jedoch zu viele Würfe, die ein Tor hätten sein müssen. Schmid führte dies auf fehlende Kaltschnäuzigkeit und Abgeklärtheit zurück. So setzte es im 24. Duell mit den Italienern die fünfte Niederlage ab (drei Unentschieden).
Im zweiten Spiel treffen die Schweizer am Samstag um 19:00 Uhr auf den Kosovo, ehe am Sonntag in der letzten Partie um 17:00 Uhr die Niederlande der Gegner ist.