Für ein Eidgenössisches Hornusserfest braucht es vor allem eines: Platz. Insgesamt sind 226 Teams mit je 16 Spielern angemeldet, die auf 32 Spielfeldern von jeweils 350 Metern Länge um den Sieg kämpfen. Dazu kommen Tausende von Zuschauern.
Da spielt es keine Rolle, dass der Austragungsort Höchstetten im Kanton Bern «nur» 300 Einwohner zählt. Hauptsache, es ist genügend Umschwung vorhanden.
Neu mit Helmpflicht – aber nicht für alle
Um das Hornussen etwas sicherer zu machen, wurde neu eine Helmtragepflicht einführt. Um die älteren Hornusser aber nicht zu brüskieren, gilt diese erst ab Jahrgang 1984.
«Wenn man gleich allen ein Helmobligatorium aufgetragen hätte, hätten wohl sehr viele ältere Spieler aufgehört», sagt OK-Präsident Michael Kummer, selber ebenfalls ein leidenschaftlicher Hornusser.
Kein Hornussen am ESAF
Eine weitere Änderung sorgte nicht gerade für Begeisterung bei Kummer und Co. Höchstetten wäre als Austragungsort eines Eidgenössischen Hornusserfest automatisch für die Teilnahme am nächsten Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest berechtigt gewesen.
Doch am ESAF in Mollis (GL) im kommenden Jahr wird erstmals nicht gehornusst. «Mollis bricht mit der Tradition», sagt Kummer. Zuvor durften immer 20 Teams teilnehmen. Zudem hätte Höchstetten als aktuell bestes Team des Landes gute Chancen auf den Titel gehabt.
Bern und Solothurn als «Hornusser-Hochburgen»
Als Grund geben die ESAF-Organisatoren von Mollis an, dass Hornussen in der Region Glarnerland nicht verankert sei. Des Weiteren hätte das Hornussen in einiger Entfernung zum Festgelände durchgeführt werden müssen, da die Platzverhältnisse auf dem Flugplatz in Mollis dies nicht zugelassen hätten.
Und weil das Pflichtenheft des Eidgenössischen Schwingerverbands das Hornussen für den Veranstalter des ESAF nicht explizit als zwingend ansieht, verzichtet Mollis auf die ansonsten traditionelle Durchführung des Hornussen-Wettkampfes.
So bildet aktuell das Eigenössische Hornusserfest, das wie das ESAF nur alle 3 Jahre stattfindet, den Höhepunkt für alle Hornusserinnen und Hornusser. In Höchstetten ist der Publikumsaufmarsch garantiert, wird doch vor allem in der Region Bern und Solothurn gehornusst.