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IOC stellt Bedingungen Winterspiele 2030 in französischen Alpen – 2034 in Salt Lake City

  • Die Olympischen Winterspiele 2030 werden wie erwartet nach Frankreich vergeben.
  • Die Spiele sollen in den französischen Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur mit dem Zentrum Nizza und Auvergne-Rhône-Alpes stattfinden.
  • Die Vergabe ist allerdings an gewisse Bedingungen geknüpft.
  • Die Winterspiele 2034, die ebenfalls am Mittwoch vergeben wurden, finden in Salt Lake City (USA) statt.

Die IOC-Exekutive um Präsident Thomas Bach entschied in Paris, die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2030 an die Erfüllung von finanziellen Sicherheiten zu knüpfen. Wegen der Regierungskrise in Frankreich war der Zuspruch – obwohl es keinen Gegenkandidaten gab – fraglich. Denn bestimmte Sicherheiten können nur durch den Premierminister garantiert werden.

Wir werden wieder liefern.
Autor: Emmanuel Macron Staatspräsident Frankreich

Vor sieben Jahren, bei der Vergabe der Sommerspiele 2024 an Paris, habe man «dasselbe Bekenntnis abgegeben – und wir haben geliefert. Wir werden wieder liefern», versprach Staatspräsident Emmanuel Macron bei seiner Rede vor der Abstimmung am Mittwoch. Macron rief den nächsten Premierminister dazu auf, die finanzielle Garantie des Staates sicherzustellen.

Infotafeln zur Initiative 'Alpes Françaises 2030' im Freien.
Legende: Das IOC hat entschieden Frankreich kommt für die nächsten Winterspiele zum Zug. imago images/abacpress

Garantie muss bis zum 1. Oktober übermittelt werden

Die Exekutive werde den Gastgebervertrag erst unterzeichnen, wenn diese Sicherheit bis zu einem vom IOC bestimmten Datum vorliege. Wie Präsident Thomas Bach erläuterte, muss der nächste Premierminister diese Garantie dem IOC bis zum 1. Oktober übermitteln, das französische Parlament muss diese spätestens am 1. März 2025 ratifizieren.

Zum 4. Mal Winterspiele in Frankreich

Frankreich würde zum vierten Mal nach Chamonix 1924, Grenoble 1968 und Albertville 1992 Olympische Winterspiele ausrichten. Dreimal gingen zudem Sommerspiele an die Grande Nation: 1900, 1924 und 2024 nach Paris. In der französischen Hauptstadt werden die Sommerspiele am Freitag eröffnet.

Winterspiele 2034 in Salt Lake City

Ebenfalls am Mittwoch wurden die Olympischen Winterspiele 2034 vergeben, den Zuschlag erhielt Salt Lake City. Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees stimmte mit 83 Ja-Stimmen (6 Gegenstimmen) für die Bewerbung aus dem US-Bundesstaat Utah. Bereits 2002 hatte Salt Lake City die Winterspiele ausgerichtet.

Klausel bei Vergabe an Salt Lake City

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Salt Lake City erhielt die Winterspiele 2034 durch die IOC-Vollversammlung, muss allerdings mit einer neuen Klausel im Ausrichtervertrag leben. Die besagt, dass das IOC die Spiele wieder entziehen kann, wenn «die oberste Autorität der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) im Kampf gegen Doping» durch die US-Behörden und die US-Anti-Doping-Agentur Usada «nicht vollständig respektiert wird oder die Anwendung des Welt-Anti-Doping-Codes behindert oder untergraben wird», wie John Coates, IOC-Vizepräsident und Vorsitzender der Rechtskommission, erklärte.

Hintergrund ist ein 2020 erlassenes Gesetz, das der amerikanischen Strafverfolgung erlaubt, gegen Hintermänner von Dopingverstössen bei internationalen Wettkämpfen einzugreifen. Dieses Gesetz sei ein «Werkzeug», so Wada-Präsident Witold Banka , welches die Usada «über den Rest der Welt erhebt, vielleicht sogar um die Wada zu ersetzen als globalen Hüter über den Anti-Doping-Kampf. Das darf so nicht stehenbleiben.»

Die USA werden zum fünften Mal nach Lake Placid 1932 und 1980, Squaw Valley 1960 und Salt Lake City 2002 Winterspiele ausrichten. Sommerspiele wurden ebenfalls bereits fünfmal an die USA vergeben.

Das IOC hatte sich bereits im vergangenen Winter für die beiden Bewerbungen ausgesprochen. Weder für 2030 noch für 2034 standen weitere Kandidaten zur Auswahl.

Radio SRF 3, Mittagsbulletin, 24.07.24, 12:00 ; 

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