Der 28. Juli 1996 wird Donghua Li für immer in schöner Erinnerung bleiben. An diesem Tag kam für den Schweizer Kunstturner im ausverkauften Georgia Dome in Atlanta alles zusammen. Vor rund 44'000 Zuschauern lieferte Li am Pauschenpferd eine unwiderstehliche Übung ab und erfüllte sich seinen grossen Traum von der Goldmedaille an Olympischen Spielen.
Akribisch auf Gold hingearbeitet
Ganz überraschend kam der Olympiasieg für Li nicht. Der gebürtige Chinese, der erst seit 1994 in Besitz des Schweizer Passes ist, hatte bereits vor dem Saison-Highlight in Atlanta mit starken Leistungen aufhorchen lassen. Im April 1996 verpasste Li an der WM in Puerto Rico Gold als Zweiter nur knapp. Keinen Monat später wurde er in Kopenhagen Europameister.
Und dennoch verlief die unmittelbare Vorbereitung auf den Olympischen Final nicht ganz wunschgemäss. 2 Tage vor dem wichtigsten Wettkampf seiner Karriere, auf den er jahrelang hintrainiert hatte, machte ihm eine Angina zu schaffen. Doch auch dies hielt den Schweizer nicht auf.
Am Höhepunkt aufgehört
Der Triumph an den Olympischen Spielen war die Krönung für Lis erfolgreichste Saison. Aber nicht nur. Es war auch die Krönung für eine ganze Karriere. Noch im selben Jahr erklärte Li seinen Rücktritt vom Spitzensport.