An der WM in Liverpool vor einem Jahr hatte die Schweizer Equipe mit Rang 20 noch enttäuscht, in diesem Jahr sind die Voraussetzungen aber besser. Die letztjährige WM sei ein Ausrutscher gewesen, ist Trainer Claudio Capelli überzeugt.
Mit Noe Seifert und Florian Langenegger, die beide an allen sechs Geräten antreten, sowie Taha Serhani sind drei Turner aus dem letztjährigen WM-Team in Antwerpen erneut dabei. Dazu kommen der zweifache Olympia-Teilnehmer Christian Baumann und WM-Debütant Luca Giubellini.
Baumann der Erfahrenste
Baumann ist der Einzige im Schweizer Team mit Olympia-Erfahrung. Für den 28-jährigen Aargauer, der vor zehn Jahren ebenfalls in Antwerpen seine erste WM bestritten hatte, ist es auch bereits die siebte WM-Teilnahme. «Es bedeutet mir sehr viel, wieder im Team zu sein», sagte er.
Baumann turnt in der Qualifikation am Sonntag an vier Geräten, am Barren, Pauschenpferd, Reck und an den Ringen. Am Barren ist er mit Silber 2015 und Bronze 2021 zweifacher EM-Medaillengewinner, am Pauschenpferd gewann er 2016 wie auch mit dem Team EM-Bronze.
Volle Zuversicht im Team
Die Chancen, die Olympia-Quali zu schaffen, schätze Baumann als sehr gut ein. Dafür braucht es mindestens einen Platz unter den Top 12 im Team-Final. «Wir sind als Mannschaft stark. Ich habe in alle volles Vertrauen», erklärte der Team-Leader vor der WM. Auch Trainer Capelli ist dieser Meinung. Das Team sei «sehr ausgeglichen». Abgesehen von den Ringen seien sie an allen Geräten gut aufgestellt.
Dass die Schweizer am Sonntag am Barren in die Qualifikation starten, sieht Capelli als Vorteil. «Das ist ein gutes Gerät, um anzufangen.» An der letztjährigen WM verzeichneten die Schweizer zu Beginn drei Stürze am Reck. «Das ist so, wie wenn du im Fussball nach zwei Minuten 0:1 hinten bist», sagt Capelli.
Obwohl es in Antwerpen wegen der Olympischen Spiele 2024 in Paris um viel geht, sollen seine Schützlinge die WM als «normalen Wettkampf» ansehen. Das ist für Capelli der Schlüssel zum Erfolg. «Sie müssen das zeigen, was sie tagtäglich trainieren – und nicht mehr.»