- Die USA sichern sich an der Kunstturn-WM in Antwerpen die Goldmedaille im Team-Wettkampf der Frauen.
- Die Equipe um Superstar Simone Biles setzt sich vor Brasilien und Frankreich durch.
- Für Biles ist es bereits der 20. Weltmeistertitel. Zudem stellt sie einen Medaillenrekord auf.
Am Schluss waren in Antwerpen noch einmal alle Augen auf Simone Biles gerichtet. Die US-Amerikanerin, die wegen mentaler Probleme die letzten beiden Weltmeisterschaften und die Olympischen Sommerspiele von Tokio verpasst hatte, war als letzte Turnerin des Team-Finals im Einsatz. Bei ihrer Boden-Übung präsentierte der Superstar ein letztes Mal an diesem Abend ihr herausragendes Können. Dank 15,166 Punkten machte sie den Gewinn der Goldmedaille für ihr Team perfekt. Mit insgesamt 167,729 Punkten verwiesen die USA die zweitplatzierten Brasilianerinnen um 2,199 Zähler auf Platz 2. Bronze ging an Frankreich.
Erfolgreichste Turnerin der Geschichte
Die Amerikanerinnen, bei denen neben Biles Shilese Jones, Leanne Wong und Skye Blakely im Einsatz standen, feierten den siebten Team-Titel in Folge. Seit 2011 haben sie jedes Mal WM-Gold geholt. Für Biles war es die insgesamt 20. WM-Medaille. Zudem stellte die 26-Jährige einen Rekord auf. Mit nunmehr 33 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen stieg sie zur erfolgreichsten Turnerin der Geschichte auf. Bisher lag sie gleichauf mit Larissa Latynina aus der ehemaligen Sowjetunion.
Auf dem Weg zur Goldmedaille konnte es sich Biles zum Auftakt beim Sprung leisten, auf ihren neuen und in der Qualifikation bereits gezeigten «Biles II» zu verzichten. Damit sank der Ausgangswert dieses Sprungs um 0,8 Punkte, dennoch lieferte die dreimalige Weltsportlerin des Jahres an diesem Gerät mit 14,800 Zählern einen Topwert ab.
Brasilien und Frankreich sorgen für Spannung
Auch wegen dieser Vorsichtsmassnahme lag China nach dem ersten Durchgang noch knapp in Führung, doch in der zweiten Runde schlugen die Amerikanerinnen im nahezu ausverkauften Sportpaleis in Antwerpen zurück. Selbst am eher nicht so geliebten Stufenbarren erturnte Biles für die USA wichtige 14,466 Punkte.
Zur «Halbzeit» hatten die Titelverteidigerinnen die Führung übernommen, am Schwebebalken hätte der Wettkampf aber durchaus kippen können. Wong musste den «Zitterbalken» vorzeitig verlassen, was spürbare Punktabzüge zur Folge hatte. Die Brasilianerinnen und auch die Französinnen blieben dran, ehe es zum abschliessenden und entscheidenden Showdown am Boden kam und Biles alles klar machte.
