Im April hatte Pablo Brägger am Reck sensationell EM-Gold gewonnen. Im WM-Final blieb nun ein ähnlicher Exploit aus: Nach einem starken Beginn hatte er bei einer Passage zu wenig Schwung und fand nicht mehr richtig Griff. Und der Ausgang gelang erst nach einem korrigierenden Ausfallschritt.
Das bedeutete in der Endabrechnung: Note 13,733. In der Qualifikation hatte der Ostschweizer noch fulminante 14,433 erreicht, was im Final Gold wert gewesen wäre. Immerhin: Weil die Konkurrenz viel riskierte und teilweise stürzte, reichte es Brägger dennoch zu Platz 4.
Zonderland turnt mit einer Hand
Auch Oliver Hegi, zuletzt EM-Zweiter, gelang seine Übung nicht wunschgemäss. Weil ihm der Schwung fehlte, konnte er ein geplantes Flugelement nicht zeigen. Und im Ausgang verhinderte er nur mit Mühe einen Sturz: Note 12,733 und Platz 8.
Zum Überflieger avancierte Tin Srbic. Der junge Kroate nahm weniger Risiko als seine Gegner, aber turnte fehlerfrei und holte so WM-Gold. Für das Highlight sorgte indes der zweitplatzierte Epke Zonderland: Der «fliegende Holländer» rettete sich in seiner wilden Darbietung einmal unter voller Körperlast mit nur einer Hand an der Reckstange.
Am Barren auf Platz 6
Brägger hatte zuvor bereits den Barren-Final bestritten. Ihm gelang mit Ausnahme eines kurzen Touchierers eine äusserst solide Übung, die ihm Rang 6 einbrachte. Für einen Podestplatz fehlte dann aber doch über ein halber Punkt. Dominator des Wettkampfs war der Chinese Jingyuan Zou mit der Punktzahl von 15,900.
Die weiteren Entscheidungen:
- Sprung: Der Japaner Kenzo Shirai siegt – mit dem winzigen Vorsprung von 0,001 Punkten auf den Ukrainer Igor Radivilov.
- Schwebebalken: Pauline Schäfer und Tabea Alt sorgen mit Gold und Bronze für einen deutschen Grosserfolg.
- Boden: Die Japanerin Mai Murakami startet als Erste und bleibt Erste.
Intis
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.10.2017, 18.40 Uhr.