Die Turbulenzen der letzten Wochen im Schweizerischen Turnverband halten an. Wie der STV am Mittwoch bekanntgab, habe man sich per Ende Oktober vom Chef Spitzensport, Felix Stingelin, getrennt. Der Schritt sei «im gegenseitigen Einvernehmen» erfolgt, schreibt der Turnverband. Stingelin hatte die Leitung der Abteilung Spitzensport während 12 Jahren inne.
Für grossen Wirbel im STV hatte vergangenen Samstag ein Artikel im Magazin des TagesAnzeiger gesorgt: Darin wird, basierend auf den Aussagen von acht Ex-Athletinnen im Kunstturnen und der Rhythmischen Gymnastik, von jahrelangen missbräuchlichen Trainingsmethoden und Erniedrigungen berichtet.
Der Verband hat inzwischen eine Ethikkommission ins Leben gerufen. Sie wird noch vor ihrer offiziellen Installierung im Januar ein erstes Mal tätig.
Stingelin war im Juli dieses Jahres vorübergehend suspendiert worden. Die Verbandsführung um Zentralpräsident Erwin Grossenbacher, Geschäftsführer Ruedi Hediger und Stingelin war stark in die Kritik geraten. Nachdem ehemalige Athletinnen der Rhythmischen Gymnastik schwere Vorwürfe gegen Trainerinnen und deren Methoden erhoben hatten, stellte der STV als Folge einer internen Untersuchung zudem mehrere Trainerinnen frei.