Wegen Angriffen auf die Schiedsrichter und einem ungewöhnlichen Protest bei den Olympischen Spielen in Paris ist die italienische Wasserball-Nationalmannschaft für 6 Monate gesperrt worden. Die unabhängige Integritätskommission (AQUI) des Weltverbandes verhängte gegen den 4-fachen Weltmeister zudem 100'000 Euro Strafe.
Erst Protest, dann Übergriffe
In Frankreich hatte die Mannschaft nach dem verlorenen Viertelfinal gegen Ungarn (10:12) die Unparteiischen beschimpft und bedrängt. Beim folgenden Spiel um Platz 5 gegen Spanien drehte das Team dann den Schiedsrichtern während der Nationalhymne den Rücken zu. Dies laufe «den olympischen Werten zuwider», hiess es in dem Urteil.
Auslöser war eine umstrittene Szene im Spiel gegen Ungarn: Den Italienern war zunächst der vermeintliche 3:3-Ausgleich gelungen. Nach Meinung der Schiedsrichter wurde dabei jedoch ein ungarischer Spieler im Gesicht getroffen. Das Tor wurde nach Ansicht der TV-Bilder aberkannt, Ungarn erhielt einen Strafwurf. Ein Protest von Italien blieb erfolglos.