Im Zuge der aufsehenerregenden Fehde zwischen Magnus Carlsen und Hans Niemann wird gegen beide ein Untersuchungsverfahren eingeleitet. Das bestätigte Klaus Deventer, Mitglied der Fairplay-Kommission des Schachweltverbandes FIDE, dem Nachrichtenportal t-online.
Demnach werde «in zweierlei Richtungen ermittelt» – einmal gegen den vermeintlichen Betrüger Niemann, dazu aber auch gegen den Norweger Carlsen. «Gibt es genügend Fakten, die einen Betrugsvorwurf rechtfertigen? Wenn wir zu dem Ergebnis kommen, dass das der Fall ist, würden wir entsprechend Anklage bei der Ethik- und Disziplinarkommission der FIDE erheben. Wir würden aber auch prüfen, ob eine falsche Beschuldigung vorliegt», sagte Deventer.
Weltmeister Carlsen hatte zuletzt erstmals konkrete Betrugsvorwürfe gegen Niemann geäussert. Im Alter von 16 Jahren hatte Niemann bei virtuellen Turnieren betrogen und dies auch zugegeben. Aus der Fairplay-Kommission des FIDE wird in den kommenden Tagen ein Gremium gebildet, das den Fall untersuchen soll.