Vor gut einem Jahr hatte Beda Klee mit Schlussrang 5 bei der Tour de Ski international erstmals so richtig auf sich aufmerksam gemacht. In dieser Saison konnte der Toggenburger die gestiegenen Erwartungen bisher aber nicht wie gewünscht bestätigen.
Einzig beim 1. Saison-Rennen in Kuusamo (FIN) gelang ihm als 17. der Sprung in die Top 20. Kurz darauf warfen ihn denn auch gesundheitliche Probleme zurück. Unmittelbar nach dem enttäuschenden Heim-Weltcup in Davos wurde beim 28-Jährigen Corona diagnostiziert.
Schwierige Phase nach Corona
«Damit hat für mich eine sehr schwierige Zeit angefangen», sagt Klee im Vorfeld der WM. Er sei danach sehr oft sehr müde gewesen und der Körper habe nicht ganz so reagiert, wie man sich dies als Profisportler wünsche.
Trotzdem trat er zur Tour de Ski an und musste sich diesmal mit dem 30. Platz begnügen und im Anschluss eine Pause einlegen. «Die letzten paar Prozente haben lange gefehlt und so musste ich auf die Weltcup-Rennen verzichten», erklärt der Ostschweizer, der seit dem Aufstieg auf die Alpe Cermis am 5. Januar kein Rennen auf höchstem Niveau mehr bestritten hat.
Unklare Diagnose
In dieser Zeit habe der Puls nicht so reagiert, wie er sollte und man nahm viele Untersuchungen vor, um mögliche Ursachen zu ermitteln. Das Blutbild habe zwar nicht perfekt ausgesehen, doch eine befürchtete Herzmuskelentzündung konnte glücklicherweise ausgeschlossen werden.
«Ich weiss immer noch nicht genau, was es war. Der Arzt riet mir aber zu einer Pause und einem langsamen Aufbau», führt der Distanz-Spezialist aus. Der Aufbau sei in der Folge zwar ein Auf und Ab gewesen, es sei aber ein konstanter Aufwärtstrend erkennbar gewesen: «Gewisse Tage waren sehr schwierig, an anderen war ich schon fast der Alte.»
Frische als Trumpf?
Ein sportliches Ziel hat Klee für die anstehende WM nicht: «Im Moment bin ich gar nicht mehr auf Resultate fokussiert. Das Wichtigste ist, dass ich ein gutes Gefühl habe und mein Körper wieder funktioniert.» Los geht es für den Aufsteiger der letzten Saison am Samstag mit dem Skiathlon (ab 13:50 Uhr live auf SRF zwei).
«Alle sind etwas nervöser als sonst. Ich bin noch frisch, da ich noch nicht viele Rennen hatte», zeigt sich der Schweizer trotz der schwierigen Umstände optimistisch.
Baumann und Rüesch im Aufwind
Mit den beiden Routiniers Jonas Baumann und Jason Rüesch stehen am Samstag noch 2 weitere Swiss-Ski-Athleten am Start. Auch sie hatten in der Vergangenheit häufig mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, scheinen nun aber rechtzeitig für die WM bereit.
Baumann hat im Januar mit Rang 8 in Les Rousses über 20 Kilometer sein Bestergebnis im Weltcup egalisiert. «Das war eine riesige Genugtuung. Ich hoffe, ich kann den Schwung von da mitnehmen», sagt der 34-Jährige.
Top 10 im Visier
«Bis jetzt habe ich es an jeder WM in die Top 20 geschafft, das ist das Minimalziel. Nun die Top 10 zu knacken, wäre natürlich schön», blickt der Bündner auf die WM in Trondheim voraus. Das grosse Ziel sei aber die Staffel, wo man seit Jahren mit einer Medaille liebäugle.
Dies sieht auch Rüesch so. Der 30-Jährige lief im Januar mit Rang 9 ebenfalls zu seinem Bestergebnis im Weltcup. Dabei fehlten zwar einige der Top-Läufer, doch er habe nun schon etwas mehr Erwartungen an sich selbst. Nach 3 guten Trainingswochen sieht er sich bereit für den Grossanlass und freut sich neben der Staffel insbesondere auf das 50-km-Rennen.