- An der Nordischen Ski-WM in Planica (SLO) verteidigt Piotr Zyla seinen WM-Titel auf der Normalschanze.
- Bei wechselnden Wind-Verhältnissen fliegt der Pole im 2. Durchgang auf 105 m und damit zum Schanzenrekord.
- Die Silber- und Bronzemedaille gehen beide nach Deutschland.
- Gregor Deschwanden klassiert sich als bester Schweizer auf dem 19. Rang, auch Simon Ammann fliegt in die Top 30.
Nach dem 1. Durchgang hatte wenig auf eine Titelverteidigung von Piotr Zyla hingedeutet. Der Pole lag nur auf dem 13. Zwischenrang, die Medaillen schienen weit weg. Aber mit einem Riesensatz im 2. Sprung holte der 36-Jährige, der nicht zu den Favoriten gezählt hatte, überraschend doch noch Gold.
Bei günstigen Windbedingungen, die sich zwischen den Athleten immer wieder veränderten, flog Zyla auf 105 Meter und damit zum Rekord auf der Normalschanze in Planica. Diese Saison hatte er noch keinen Weltcupsieg gefeiert, insgesamt ist es die 7. WM-Medaille für den Routinier.
Der Halbzeit-Führende Stefan Kraft aus Österreich fiel noch auf den 4. Rang zurück, dafür konnte Deutschland über Silber und Bronze jubeln. Andreas Wellinger setzte sich vor Karl Geiger durch. Gesamtweltcupleader und Vierschanzentournee-Sieger Halvor Egner Granerud musste sich mit Platz 11 begnügen.
Deschwanden als bester Schweizer 19.
Von den 4 Schweizern schafften deren 2 den Sprung in den Finaldurchgang. Gregor Deschwanden, der beste Schweizer dieser Saison, wurde seiner Rolle als Teamleader auch an den Titelkämpfen gerecht: Der 31-jährige Luzerner zeigte 2 solide Sprünge und wurde als stärkster Swiss-Ski-Athlet 19. An sein Top-Resultat an einer WM von vor 8 Jahren (Rang 14) kam er nicht heran.
Simon Ammann blühte nach schwacher Saison rechtzeitig auf die WM hin auf: Der 41-jährige Toggenburger, der in der Qualifikation als bester Schweizer überzeugt hatte, lieferte vor allem im 1. Durchgang. Mit einem Sprung auf 97,5 Meter lag er auf Zwischenrang 24, doch in der Reprise kam Ammann mit den schwierigen Verhältnissen mit Rückenwind nicht zurecht. Bei seiner 12. WM-Teilnahme rutschte er noch auf Platz 28. Genau wie vor 2 Jahren in Oberstdorf verzeichnet Swiss-Ski auf der kleinen Schanze damit je eine Klassierung in den Top 20 und Top 30.
Killian Peier sowie der 19-jährige WM-Debütant Remo Imhof verpassten dagegen die Top 30. Peier, der nach der Knieverletzung weiter nach seiner Form sucht, fehlte nach seinem Flug auf 93,5 Meter nur wenig (33.). «Ich kann es eigentlich besser, aber momentan geht es nicht», sagte der Bronze-Gewinner von 2019. Nur zwei Positionen hinter Peier zeigte sich Imhof (94,5 m) mit seiner Premiere zufrieden.
So geht es weiter
Bereits am Sonntag steht das Mixed-Springen mit je zwei Frauen und Männern auf dem Programm (ab 16:50 Uhr live bei SRF). Nächste Woche geht es mit den Qualifikationen und Wettbewerben auf der Grossschanze weiter.