Zum Inhalt springen

Rang 3 zum WM-Auftakt «Aktiv, mutig, konsequent»: Fähndrichs WM-Motto geht voll auf

Freude pur über WM-Bronze. Die historische Dimension ihres Erfolgs kann die Luzernerin aber noch nicht erfassen.

38 Jahre lang dauerte das Warten an der Nordischen Ski-WM: Nun brach Nadine Fähndrich mit WM-Bronze im Skating-Sprint den Bann. Doch die historische Dimension – als erste Schweizerin seit Evi Kratzer an der WM 1987 und als zweite Schweizerin überhaupt holte sie WM-Edelmetall in einem Einzelrennen – erfasste die Luzernerin kurz nach ihrem Coup noch nicht. «Das werde ich vielleicht während meiner ganzen Karriere nicht», sagte Fähndrich.

So war es nicht primär Stolz, den die 29-Jährige verspürte, sondern Freude und Erleichterung. Noch am Morgen vor dem Rennen habe sie leichte Unsicherheit gespürt, weil sie sich nicht so schnell gefühlt habe wie gewünscht. «Aber dann habe ich mir gesagt, dass ich alles getan habe, was ich konnte und so bereit wie noch nie bin.»

Verinnerlicht habe sie zudem ihr WM-Motto, das sie wie ein Mantra vor dem Startschuss jeweils innerlich wiederholt habe. «Aktiv, mutig, konsequent.» So habe sie jedes Rennen angehen wollen – eine Taktik, die immer aufgegangen sei.

Plötzlich ist die Nervosität wieder da

Mit diesen Erfolgs-Zutaten im Gepäck schien Fähndrich die Nordische Ski-WM in Trondheim auch gelassener als in Vorjahren angegangen zu sein. Trotzdem erfasste sie zwischen (geglücktem) Prolog und Viertelfinal wieder Nervosität: «Da war es am schlimmsten. Danach habe ich mich wieder fokussieren können und war wieder im Flow.» In den K.o.-Rennen habe sie rasch gemerkt, dass sie gut mitgehen könne und «immer die richtige Entscheidung treffe». Auch ihre Erfahrung an Grossanlässen – in Trondheim ist sie zum 5. Mal an einer Nordischen Ski-WM dabei –habe dabei geholfen.

Aus einem weniger grossen Fundus schöpft Fähndrich indes beim Gewinnen von Medaillen. Auf die Frage, ob denn noch Zeit zum Feiern bleibe, musste Fähndrich lachen: «Der Medien-Bus wartet schon auf mich. Und ich müsste noch auslaufen und zur Doping-Kontrolle. Ich hoffe aber schon, dass ich noch Zeit finde, um mit Fans und Familie zu feiern.» Sie (und die Schweiz) haben ja schliesslich lange genug darauf gewartet.

SRF zwei, Sportlive, 27.02.2025, 12:20 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel