- Skispringer Gregor Deschwanden verpasst an der Nordischen Ski-WM in Trondheim eine Medaille auf der Normalschanze klar.
- Der Innerschweizer fällt im zweiten Durchgang vom 9. auf den 14. Rang zurück.
- Den WM-Titel holt sich zur Freude des heimischen Publikums der Norweger Marius Lindvik vor Andreas Wellinger (GER) und Jan Hörl (AUT).
Von Gregor Deschwanden war beim zweiten Sprung von der Normalschanze an der WM in Trondheim volles Risiko gefordert. Der Luzerner war nach einer verpatzten Landung nach einem eigentlich weiten ersten Satz (102,5 m) sechs Plätze und rund zehn Zähler von Bronze entfernt.
Der erhoffte Angriff auf die Medaillenplätze gelang Deschwanden aber nicht. Im Gegenteil: Bei garstigen Bedingungen mit konstantem Regenfall landete der 34-Jährige beim zweiten Versuch bereits nach 99,5 Metern. Zudem liess die Landung erneut zu wünschen übrig, weshalb Deschwanden noch auf den 14. Schlussrang zurückfiel.
«Ich bin heute einfach ein bisschen zu schwach gesprungen», bilanzierte Deschwanden seine Leistung im SRF-Interview nach dem zweiten Durchgang. Es sei für eine kleine Schanze fast zu viel Attacke gewesen. Am meisten stört sich der Luzerner aber an den fehlerbehafteten Landungen: «Dass mir gleich zweimal derselbe Fehler passiert, ist sehr ärgerlich.»
Norwegen feiert
Den WM-Titel auf der Normalschanze holte sich etwas überraschend der Norweger Marius Lindvik. Der Olympiasieger auf der Grossschanze, der in der laufenden Saison erst einen Podestplatz vorzuweisen hatte, legte den Grundstein für Gold mit einem Schanzenrekord im ersten Durchgang (108 m). Anschliessend hielt er dem Druck stand – und versetzte das heimische Publikum mit einem 104,5 Meter weiten Satz am Ende des Wettkampfs in Ekstase.
Mit diesem Sprung landete er 2,3 Punkte vor dem Deutschen Andreas Wellinger, der Silber gewann. Bronze ging an Jan Hörl, der mit seiner ersten Einzelmedaille an Weltmeisterschaften auch die österreichische Ehre rettete: Alles andere als eine Medaille wäre für die dominierende Nation im Weltcup ein Debakel gewesen.
Peier, Ammann und Wasser nicht im 2. Durchgang
Auch für die anderen drei Schweizer, die für den Wettkampf qualifiziert waren, endete das WM-Springen enttäuschend. Insbesondere Killian Peier dürfte sich nach dem vierten Rang in der Qualifikation mehr erhofft haben. Dem 29-Jährigen misslang der erste Versuch komplett. Bei schwierigen Windverhältnissen sprang Peier lediglich 91,5 Meter weit. Mit dem 41. Platz war sein Springen bereits nach dem ersten Durchgang beendet.
Auch Simon Ammann, der zum 13. Mal an einer Weltmeisterschaft dabei ist, sowie Debütant Yanick Wasser schafften die Qualifikation für den zweiten Durchgang nicht. Der 43-jährige Toggenburger wurde mit einem 92,5 Meter weiten Satz 42., der 20-jährige Wasser beendete den Wettkampf mit einem Sprung auf die 97,5-Meter-Marke auf dem 36. Rang.
So geht es weiter
Für die Schweizer Skispringer bietet sich am kommenden Samstag die Chance auf Wiedergutmachung. Dann findet in Trondheim das Springen von der Grossschanze statt. Sie können Deschwanden und Co. ab 15:40 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App mitverfolgen.