Wo und wann findet die WM statt?
Austragungsort der 54. Nordischen Weltmeisterschaften ist Planica. Somit findet erstmals eine FIS-WM in Slowenien statt. Der Ort in den Julischen Alpen im Nordwesten des Landes ist auch als «Tal der Schanzen» bekannt. Mit der «Letalnica bratov Gorisek» beherbergt der traditionelle Halt im Skisprung-Kalender die zweitgrösste Skiflugschanze der Welt. Wer dort die 230-Meter-Marke knackt, hört das legendäre Planica-Lied.
Planica setzte sich bei der Vergabe mit 9:6 Stimmen gegen das norwegische Trondheim durch. Die WM beginnt am Dienstag, 21. Februar und endet 12 Tage später. 24 Medaillensätze werden insgesamt vergeben.
Wofür gibt's Medaillen und was ist neu?
12 Entscheidungen fallen im Langlauf, deren 7 im Skispringen und wiederum 5 in der Nordischen Kombination. Bei den Männern kommt es zu 12 Wettkämpfen, die Frauen kämpfen 10 Mal um Edelmetall, dazu kommen 2 Mixed-Wettbewerbe. Neu gehen je eine Frau und ein Mann in der Nordischen Kombination auf Medaillen-Jagd, dafür wurde gegenüber 2021 der Teamsprint der Männer gestrichen.
Langlauf | Skispringen | Nord. Kombination |
Sprint klassisch (F+M) | Normalschanze (F) | Normalschanze/5 km (F) |
30 km Skiathlon (M) | Normalschanze Team (F) | Normalschanze/10 km (M) |
15 km Skiathlon (F) | Normalschanze (M) | Normalschanze Mixed |
Teamsprint Skating (F+M) | Normalschanze Team Mixed | Grossschanze Team (M) |
10 km Skating (F) | Grossschanze (F) | Grossschanze/10 km M |
15 km Skating (M) | Grossschanze (M) | |
4 x 5 km Staffel (F) | Grossschanze Team (M) | |
4 x 10 km Staffel (M) | ||
30 km klassisch (F) | ||
50 km klassisch (M) |
Wie überträgt SRF?
Bei SRF sind Sie bei allen Medaillen-Entscheidungen live mit dabei. Nebst Eröffnungs- und Schlussfeier sind auch sämtliche Qualifikationen live im Web-Stream zu sehen. Hier geht es zum detaillierten Programm.
Wieviele Schweizer sind am Start?
Im Langlauf wird ein 15-köpfiges Aufgebot von Nadine Fähndrich angeführt. Neben der Luzernerin reisen bei den Frauen Lea Fischer, Nadja Kälin, Alina Meier, Désirée Steiner und Anja Weber an die Titelkämpfe. Bei den Männern sind es Jonas Baumann, Cyril Fähndrich, Roman Furger, Valerio Grond, Erwan Käser, Beda Klee, Candide Pralong, Janik Riebli sowie Roman Schaad. Über die finale Besetzung der einzelnen Wettkämpfe entscheidet das Trainer-Team vor Ort
Im Skispringen stösst sich ein Schweizer Septett vom Bakken ab. Bei den Männern wurde neben Gregor Deschwanden, Killian Peier, Dominik Peter und Remo Imhof auch Simon Ammann nominiert. Für den 41-jährigen Toggenburger werden die Titelkämpfe in Slowenien die 12. Weltmeisterschaften sein. Bei den Frauen wurden Sina Arnet und Emely Torazza selektioniert. Die Nordische Kombination geht ohne Athletinnen und Athleten aus der Schweiz über die Bühne.
Wie steht es um die Schweizer Medaillenchancen?
Swiss-Ski darf sich vorab in den Sprint-Wettkämpfen im Langlauf Hoffnungen machen. Allen voran Nadine Fähndrich, die in dieser Saison 3 Sprintrennen gewann. Über 10 km verpasste sie in Toblach als 4. das Podest nur knapp. Aufs Podium schaffte es auch Janik Riebli als Sprint-3. in Livigno. Im Duo mit Valerio Grond doppelte er Ende Januar in den italienischen Alpen wiederum mit Rang 3 nach. Doch noch ist fraglich, ob es auch an der WM in dieser Konstellation klappt. Grond verpasst zumindest den Einzelsprint am Donnerstag krankheitsbedingt, wie am Montag bekannt wurde.
Deutlich weniger verheissungsvoll ist die Ausgangslage im Skispringen. Dort gelang einzig Gregor Deschwanden in Sapporo (10.) ein Top-10-Resultat.
2021 in Oberstdorf gab es übrigens 1 Medaille für Swiss-Ski: Fähndrich eroberte an der Seite von Laurien van der Graaff hinter Schweden Silber im Teamsprint.
Woher kommen die Favoriten?
Im ewigen Medaillenspiegel der Ski-Nordisch-WM zeigt sich: Niemand kann Norwegen das Wasser reichen. 178 Goldmedaillen gingen bislang an die Skandinavier. Dahinter folgen mit Respektabstand Russland (82 Mal Gold) und Finnland (80). Die Russen sind an dieser WM aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine ausgeschlossen.
Die Schweiz liegt dank Langläufer Dario Cologna und den Skispringern Simon Ammann, Andreas Küttel sowie Marcel Reymond auf Rang 13.
Auch 2021 gingen mehr als die Hälfte der Goldmedaillen nach Norwegen. Im Langlauf rechnet sich traditionell Schweden einiges aus, in der Nordischen Kombination liebäugeln Österreich und Deutschland mit durchschlagenden Erfolgen.