Triathlon unterm Eiffelturm, Radrennen auf den Champs Elysées, Dressurreiten vor dem Schloss Versailles: Paris bietet 2024 Olympische Sommerspiele vor atemberaubender Kulisse. Nach 100 Jahren kehren die Wettkämpfe mit viel Esprit und Finesse in die Geburtsstadt von IOC-Begründer Pierre de Coubertin zurück. Nur das liebe Geld bereitet den Franzosen Sorgen.
Kampf der Budgetexplosion
6,6 Milliarden Euro hat die Seine-Metropole für das grösste Sportevent der Erde veranschlagt. Eine stolze Summe, doch Experten warnen vor einer Kostenexplosion. Sie verweisen darauf, dass sich die Etats von London 2012, Athen 2004 und Sydney 2000 im Vergleich zur finalen Bewerbungsphase verdoppelt hätten. Im Falle von Peking 2008 hat es sogar eine Steigerung um das Zehnfache gegeben - auf astronomische 32 Milliarden Euro.
Der Etat wird nicht gesprengt, weil 95 Prozent der Wettkampfstätten stehen.
Stade de France und Roland Garros
Eine Entwicklung, die sich in Paris nicht wiederholen soll. «Der Etat wird nicht gesprengt, weil 95 Prozent der Wettkampfstätten stehen», versprach Co-Präsident Bernard Lapasset. So soll das zur Fussball-WM 1998 erstellte Stade de France als Olympiastadion genutzt werden, während London oder Athen neue Olympiastadien bauten.
Auch bewährte Sportstätten wie Roland Garros (Tennis) und der Parc de Prince (Fussball) wurden berücksichtigt.
Fragezeichen Verkehr
Drei grosse Anlagen müssen neu gebaut werden. Das Olympische Dorf, ein Medien-Zentrum und eine Schwimm-Arena. Investitionen in Höhe von gut drei Milliarden Euro sind für Neubauten und Infrastruktur vorgesehen.
Kopfzerbrechen bereitet der Transport. Hunderttausende Besucher müssen durch die Stadt zu den Events gebracht werden. Eine kaum lösbare Aufgabe. Die sowieso überfüllte Metro wird das allein nicht stemmen können. Hier scheinen Investitionen unvermeidbar.
Sendebezug: Radio SRF 1, 13.09.2017, Abendbulletin, 18:45 Uhr