Witali Mutko ist ein einflussreicher russischer Politiker und Sportfunktionär. Während den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 war er Sportminister – und nach Ansicht des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) damit hauptverantwortlich für den Dopingskandal rund um die russischen Athleten. Am Dienstag hat das IOC den bald 60-Jährigen für sämtliche olympischen Funktionen lebenslang gesperrt.
Pikant:
- Seit 2016 ist Mutko Vize-Ministerpräsident von Russland
- Er ist Präsident des russischen Fussballverbandes RFS
- Er ist Vorsitzender des Organisationskomitees für die Fussball-WM im kommenden Jahr
Das setzt die Fifa unter Druck. Was geschieht jetzt mit Mutko? Der Fussball-Weltverband gibt sich zurückhaltend:
Die Fifa hat die Entscheidung des IOC zur Kenntnis genommen. Die Entscheidung hat keinen Einfluss auf die Vorbereitungen. Wir arbeiten weiterhin daran, die bestmögliche Veranstaltung zu liefern.
Auch ob die Fifa-Ethikkommission noch eingreifen wird, liess der Weltverband offen:
In Bezug auf mögliche disziplinarische oder ethische Angelegenheiten, die bestimmte Personen betreffen, obliegt es den jeweiligen Fifa-Organen, diese zu bewerten.
Mutko bestreitet jegliches Fehlverhalten
Die Ethikkommission selbst hat sich noch nicht zur Angelenheit geäussert. Auch Mutko meldete sich noch nicht zu Wort. In den letzten Wochen und Monaten hatte er jedoch jegliches Fehlverhalten vehement bestritten. Zuletzt unmittelbar vor der WM-Auslosung: «Es hat nie ein staatlich gelenktes Dopingsystem in Russland gegeben. Und es wird auch nie eins geben.»
Diese ständigen Vorwürfe zielen nur darauf ab, unser Land zu diskreditieren.
Wie reagiert Putin?
Auch von Russlands Regierung blieben die Reaktionen zum Urteil vorerst aus. Klar ist aber: Der Kreml muss auch abwägen, was der Entscheid des IOC für die WM im nächsten Sommer bedeutet.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 05.12.2017, 20:00 Uhr