Ab Donnerstag findet der Weltcup-Saisonfinal der Orientierungsläuferinnen und -läufer im finnischen Kuopio statt. Als Führende in der Gesamtwertung steigt Simona Aebersold mit den besten Chancen in den Wettkampf, erstmals den Gesamtweltcup zu gewinnen.
Medaillenhamsterin an Grossanlässen
Die 26-Jährige blickt auf eine herausragende Saison zurück. Nebst ihren konstant starken Leistungen im Weltcup gewann sie an der Sprint-WM in Edinburgh (SCO) im Juli Silber im Sprint, Bronze im K.o.-Sprint und Gold in der Mixed-Staffel.
Noch besser lief es ihr an der EM in Estland im August mit Gold über die Mitteldistanz, Silber über die Langdistanz und Gold in der Staffel.
In Kuopio könnte Aebersold nun eine der letzten Lücken in ihrem Palmarès schliessen. Die Seeländerin wirkt vor den letzten Wettkämpfen der Saison entspannt, was sie auch auf ihren EM-Titel zurückführt.
«Es ist sicher ein lockeres Gefühl. Das grosse Ziel der Saison war die WM. Als es dann wieder in den Wald ging, stand der Spass wieder im Vordergrund», so Aebersold. Und das sei bei ihr ein gutes Zeichen. Wenn sie Spass habe, kämen die guten Leistungen meistens automatisch.
Es ist ein grosses Ziel, den Gesamtweltcup in die Schweiz zurückzuholen.
Letztmals gewann mit Simone Niggli 2013 einen Schweizerin den Gesamtweltcup. Seither dominierte die Schwedin Tove Alexandersson mit 9 Erfolgen in Serie (2020 fiel die OL-Weltcupsaison aufgrund von Corona aus).
«Es ist ein grosses Ziel, den Gesamtweltcup in die Schweiz zurückzuholen», sagt Aebersold, die sich 2019, 2021 und 2022 jeweils hinter Alexandersson auf Platz 2 klassiert hat.
Um sich optimal vorzubereiten, hat Aebersold nichts dem Zufall überlassen. Wie auch Natalia Gemperle, die hinter Aebersold aktuell auf Platz 2 der Gesamtwertung liegt, hat sie auf die Schweizer Meisterschaften in der Langdistanz vom vergangenen Wochenende verzichtet und sich mit individuellen Trainings in Norwegen auf den Weltcup-Final eingestimmt.
Die Ziele gehen nicht aus
Und sollte Aebersold tatsächlich triumphieren, hat sie keine Angst, dass ihr in Zukunft die Ziele ausgehen könnten. «Das wurde ich schon vor 5 Jahren gefragt», lacht sie und fügt an: «Es gibt immer wieder neue Challenges wie die WM in Finnland im nächsten Jahr. Es ist noch lange nicht fertig.»