Riccardo Rancan hat an der Sprint-WM im Orientierungslauf für einen perfekten Schweizer Abschluss gesorgt und den grössten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Im K.o.-Sprint kürte sich der 28-Jährige in der Innenstadt von Edinburgh überraschend zum Weltmeister.
Rancan, dessen Reise nach einem Foto-Finish schon fast im Viertelfinal geendet hatte, zeigte im Final der besten 6 eine taktisch einwandfreie Leistung. Der Zürcher hielt sich zunächst hinten auf, ehe er sich gegen Ende des Rennens dank einer eigenen Routenwahl an die Spitze setzte. Weil die Konkurrenz kurz vor dem Ziel zögerte, liess er sich den Sieg nicht mehr nehmen. Joey Hadorn verpasste einen Podestplatz derweil nur knapp. Der zweite Schweizer im Final kam als 4. ins Ziel.
Aebersold komplettiert Medaillensatz
Nach souveränen Auftritten in der Qualifikation und im Viertel- und Halbfinal lief auch Simona Aebersold um die Medaillen. Die Seeländerin, die schon im Einzelsprint (2.) und in der Sprintstaffel (1.) auf dem Podest gestanden hatte, komplettierte mit Rang 3 im K.o.-Sprint ihren persönlichen Medaillensatz.
Sie musste sich im Final einzig dem schwedischen Duo Tove Alexandersson und Karolin Ohlsson geschlagen geben. Alexandersson, die kurz nach dem Start gestürzt war, ist nach ihrem 21. WM-Titel nur noch zwei Goldmedaillen von der Schweizer Rekordweltmeisterin Simone Niggli entfernt.
Alle Schweizer im Halbfinal
Das Schweizer Team vermochte auch abgesehen von den Final-Teilnehmern zu überzeugen. Bei den Frauen schafften Paula Gross und Natalia Gemperle den Sprung in den Halbfinal, wo letztere einen Finalplatz hauchdünn einer Konkurrentin überlassen musste. Bei den Männern war Timo Suter in seinem Halbfinal lange auf Finalkurs, ehe ihn ein zeitraubender Fehler aus der Entscheidung warf.
Für Swiss Orienteering enden die Titelkämpfe in Schottland mit einer stattlichen Ausbeute von 6 Medaillen, womit das erklärte Ziel von drei Mal Edelmetall deutlich übertroffen wurde. Im Einzelsprint hatten Simona Aebersold (2.), Natalia Gemperle (3.) und Tino Polsini (2.) das Podest bestiegen. Hinzu kommt der Sieg der Sprintstaffel am Sonntag.