Nach der Wald-WM 2023 in Flims findet 2024 wieder eine Sprint-WM statt. Austragungsort ist heuer Edinburgh. Wie für eine OL-Grossmacht üblich, ist die Schweiz mit viel Medaillenhunger nach Schottland gereist.
Die offizielle Zielvorgabe von Kilian Imhof, dem Cheftrainer des Elitekaders, lautet «dreimal Edelmetall». Für Natalia Gemperle klingt dies eher nach einer Minimal-Vorgabe, denn sie sagt: «Wenn er damit meint, dass mein persönliches Ziel drei Medaillen sein sollen, dann bin ich einverstanden. Sonst müssen es mehr sein.»
Die gebürtige Russin Gemperle steht erstmals an einer Sprint-WM für die Schweiz am Start. Im Vorjahr holte sie in Flims zweimal Silber (Mitteldistanz und Staffel). In Edinburgh bestreitet sie alle drei Wettkämpfe: das normale Sprint-Rennen, die Sprint-Staffel und den Knock-out-Sprint.
Speziell für die 33-Jährige: Im Sprint-Rennen läuft mit Eline Gemperle (24) ihre Stieftochter mit. Als direkte Konkurrentin sieht Natalia Gemperle ihr Familienmitglied nicht – ganz im Gegenteil: «Ich freue mich bei einem guten Resultat jeweils fast mehr für Eline als für mich», sagt sie.
Aebersold in der Form ihres Lebens
Im vierköpfigen Schweizer Frauen-Team läuft auch Simona Aebersold alle drei Rennen. Nachdem sich die 26-jährige Bernerin in Flims erstmals WM-Gold gesichert hat (Langdistanz), verspürt sie in Edinburgh keinerlei Druck: «Ich habe mein grosses Karriereziel erreicht. Alles, was jetzt noch kommt, ist ein Plus.»
Aebersold verspricht aber, dass der Hunger nach WM-Edelmetall noch nicht gestillt sei. In allen drei Wettkämpfen rechnet sie sich Medaillenchancen aus. Aus gutem Grund: «Ich war in meiner ganzen Karriere noch nie so gut in Form. Das haben auch die WM-Testläufe gezeigt. Jetzt geht es darum, dies alles am Tag X abzurufen.»
Hadorn feilt an der Endschnelligkeit
Im sechsköpfigen Männer-Team mit gleich drei WM-Neulingen ruhen die grössten Schweizer Hoffnungen auf Joey Hadorn. Der 27-jährige Berner, welcher Ende Mai beim Weltcup in Olten den Knock-out-Sprint gewonnen hat, läuft den K.o.-Sprint und wird in der Staffel eingesetzt.
«Wir haben versucht, im Vorfeld in möglichst ähnlichem Gelände viel OL-Technik-Training zu machen. Das haben wir sowohl in Schottland um Edinburgh wie auch in der Schweiz getan», erklärt Hadorn. Zudem habe er an seiner Endschnelligkeit gefeilt.