Vergangener Mai: Julia Jakob, damals noch Julia Gross, läuft an der Heim-EM im Tessin über die Mitteldistanz zur Goldmedaille. Im Ziel kennt der Jubel keine Grenzen, die Freude über den ersten internationalen Einzel-Titel ist riesig. Doch diese hält nicht lange an. Die Datenauswertung zeigt, dass Jakob den Posten 10 nicht quittiert hat und direkt auf die Nummer 11 zugesteuert ist.
Das war sicher ein Anfängerfehler, der so überhaupt nicht hätte passieren dürfen.
Jakob lernt aus ihrem Fehler und macht es 3 Tage nach ihrem Fauxpas besser. Als Schlussläuferin gewinnt die 27-jährige Zürcherin mit der Staffel Gold, tags darauf sichert sie sich in der Königsdisziplin über die Langstrecke die Bronzemedaille.
Damit nicht genug. Der absolute Höhepunkt des Frühlings, der für Jakob so verkorkst begann, folgt eine Woche nach dem EM-Gold: Am selben Tag, an dem sich Meghan Markle und der britische Prinz Harry das Ja-Wort geben, heiratet Jakob ihren Freund.
Es war ganz anders als an den Europameisterschaften. Ich wusste im Voraus, dass es ein schöner Tag werden würde.
So geht es für Jakob nun voller Glücksgefühle an die am 4. August beginnende Weltmeisterschaft in Lettland. Eine weitere Medaille mit der Staffel ist das erklärte Ziel. Dass es dafür reichen wird, davon ist Jakob überzeugt: «Es ist schon so viel passiert, es kann nur gut weitergehen.»
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 31.07.2018, 22:20 Uhr.