- Rollstuhl-Athlet Marcel Hug holt an den Paralympics in Paris die Silbermedaille über 5000 m.
- Der Thurgauer muss sich nur dem US-Amerikaner Daniel Romanchuk geschlagen geben.
- Für Hug ist es insgesamt die 13. Paralympics-Medaille.
In seinem ersten von vier Rennen an den Paralympics in Paris hat Marcel Hug zwar die angestrebte siebte Goldmedaille seiner Karriere verpasst. Der Thurgauer durfte sich über 5000 m aber über Silber freuen. Es ist die insgesamt 13. paralympische Medaille für den 38-Jährigen.
Topfavorit Hug führte das Rennen lange an. Erst zwei Runden vor Schluss wurde die Konkurrenz aktiver. Plötzlich fand sich der Schweizer in einer ungünstigen Position, weil er auf der Innenbahn eingeklemmt war. Er schaffte es aber, sich aus dieser Lage zu befreien und versuchte, auf einer äusseren Bahn den Schlussspurt für sich zu entscheiden.
Romanchuk im Finish unwiderstehlich
Im Finish war Hug gegen Daniel Romanchuk aber chancenlos. Der US-Amerikaner, langjähriger Marathon-Rivale des Thurgauers, hatte sich zuvor immer im hinteren Teil des Feldes aufgehalten, setzte dann aber zu einer unwiderstehlichen Zielgeraden an und sicherte sich die Goldmedaille. Hug kam mit einer halben Sekunde Rückstand als Zweiter ins Ziel. Das Podest komplettierte Faisal Alrajehi aus Kuwait.
Ich nehme das als Ansporn. Man kann nicht vier Goldmedaillen erwarten.
Bei Hug herrschten nach dem Rennen gemischte Gefühle: auf der einen Seite die Freude über Silber, auf der anderen ein leichter Frust über den Rennverlauf. «Es schmerzt schon, wenn man am Schluss noch eingeholt wird. Es ist die erste ‹Niederlage› über diese Distanz seit Tokio 2021. Die anderen sind sehr defensiv gefahren, haben nur auf mich geschaut.» Gleichzeitig zollte er Sieger Romanchuk Respekt: «Ich wusste, dass es schwierig wird. Daniel ist sehr, sehr stark. Er hat verdient gewonnen.»
Für Hug stehen in Paris noch die Rennen über 800 m und 1500 m sowie der Marathon auf dem Programm. Nach Silber zum Auftakt richtet er den Blick schon zuversichtlich nach vorne. «Ich nehme das als Ansporn. Man kann nicht vier Goldmedaillen erwarten. Eine möchte ich unbedingt holen, jetzt habe ich noch drei Chancen.»