- Franziska Matile-Dörig jubelt im Zeitfahren auf der Strasse über Paralympics-Bronze.
- Celine van Till glänzt in Paris auf dem Dreirad mit Silber.
- Flurina Rigling verpasst im Rennen der Kategorien C1 bis C3 den 3. Rang nur um 0,3 Sekunden.
Am 7. Tag der Paralympics hat die Schweizer Para-Cycling-Delegation im Zeitfahren für weitere Medaillen gesorgt. In der Kategorie C4 belegte Franziska Matile-Dörig Rang 3. Die 32-jährige Appenzellerin musste sich einzig Samantha Bosco (USA) und Meg Lemon (AUS) geschlagen geben. Auf Gold fehlten Matile-Dörig rund 5 Sekunden, auf Silber nur eben 17 Hundertstel.
Auf der Bahn noch ausgebremst
Nach Rang 5 in der Verfolgung auf der Bahn, wo sie von einer Erkältung ausgebremst worden war, freute sich die Schweizerin sehr: «Ich wusste, dass ich um Medaillen fahren kann. Dass es geklappt hat, macht mich so happy.» Matile-Dörig ist erst seit 2022 wettkampfmässig im Para-Sport tätig. 2021 hatte ein Verkehrsunfall ihren linken Fuss nachhaltig deformiert. Im Para-Sport kam sie rasch an, nun sogar mit bronzener Auszeichnung.
In der Analyse zum Rennen befand sie: «Der Start war ruppig, etwas zu schnell.» Tatsächlich führte sie nach 5,8 von 14,1 km das Feld noch an. Dann liess die Kraft etwas nach: «Zur Mitte merkte ich, dass es hinten raus hart wird. In der Hitze des Gefechts musste ich ab und zu ein wenig abbremsen. Dass es trotzdem gereicht hat, ist super.»
Van Till doppelt nach
Zum Abschluss der morgendlichen Zeitfahrrennen schloss sich der Kreis mit der zu diesem Zeitpunkt 11. Schweizer Medaille. Celine van Till teilte sich in der Dreirad-Konkurrenz der Klassen T1 und T2 das Rennen optimal ein und fuhr zu Silber. Einzig Marieke van Soest (NED) war noch schneller. Auf dem Weg zu ihrem Erfolg hatte Van Till einen Schreckmoment zu überstehen, als sie kurzzeitig das Gleichgewicht verlor.
Die Genferin liess dabei auch zwei Athletinnen mit weniger starken Beeinträchtigungen hinter sich. «Vor allem weil es meine ersten Paralympics auf dem Rad sind, bin ich extrem zufrieden. Es ist der Erfolg des ganzen Teams», freute sich Van Till. 2016 hatte sie in Rio noch in der Reitkonkurrenz teilgenommen.
Rigling im Hundertstelpech
Beinahe hätte Flurina Rigling rund eine halbe Stunde später im Rennen der Kategorien C1 bis C3 ebenfalls mit Bronze nachgedoppelt. Der Dritten aus der Verfolgung über 3000m auf der Bahn fehlten nur 30 Hundertstel zum nächsten Edelmetall. Gold ging mit Maike Hausberger nach Deutschland.
Rigling analysierte gefasst: «Ich kann viel Positives mitnehmen. Das Setup ist perfekt aufgegangen und ich kann um den Sieg mitfahren. Den 3 Zehnteln darf man nicht hinterhertrauern, die kann man überall finden. Beim nächsten Mal sind sie vielleicht auf meiner Seite.»
Sandra Stöckli fuhr im Zeitfahren der Handbikerinnen in den Kategorien H4 (liegend) und H5 (knieend) auf Rang 10. Ein Unterschied in den Kategorien sei nicht wegzudiskutieren, so Stöckli, die liegend fährt: «Im Aufstieg hat man liegend keine Chance.» Tatsächlich gingen alle Medaillen an Athletinnen der Kategorie knieend. Die nächste Chance bietet sich der St. Gallerin schon am Donnerstag im Strassenrennen – ohne Gegnerinnen aus der H5.
Benjamin Früh (H1) wurde bei den Handbikern Fünfter und Letzter. Auch Timothy Zemp (C4) blieb im Zeitfahren über 28,3 km mit Rang 7 chancenlos im Kampf um die Medaillen, durfte sich aber ebenfalls über ein paralympisches Diplom freuen. In der Kategorie H4 belegte Fabian Recher mit zweieinhalb Minuten Rückstand den 6. Rang und holte damit ebenfalls ein Diplom.