Mit einer 27-köpfigen Delegation, so vielen Athletinnen und Athleten wie seit Peking nicht mehr, ist die Schweiz nach Paris zu den Paralympics gereist. Am Mittwochabend werden die Spiele auf der Place de la Concorde eröffnet (ab 18:45 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App). Ab Donnerstag wird an 11 Wettkampftagen in 22 Sportarten um insgesamt 549 Medaillensätze gekämpft.
In Tokio ergatterte sich die Schweiz vor 3 Jahren 14 Medaillen (7xGold, 4xSilber, 3xBronze) – die beste Ausbeute in der Geschichte von Swiss Paralympic. In Paris soll es in ähnliche Dimensionen gehen, wie Peter Läuppi, Schweizer Chef de Mission, sagt: «Wir haben das Potenzial, Tokio zu wiederholen. 14 Medaillen sollten wieder im Bereich des Möglichen sein.»
Die meisten Medaillen erwartet Läuppi in der Leichtathletik, wo Swiss Paralympics mit 10 Athletinnen und Athleten am Start ist. «Bei den Rollstuhlfahrern haben wir sicher das grösste Potenzial», sagt er.
Selbst der Handbiker war ein Leichtathlet
In der Leichtathletik hat die Schweiz nicht einfach die grössten Medaillentrümpfe, aus dieser Sportart kommt seit jeher der Löwenanteil des Schweizer Edelmetalls bei Paralympischen Spielen. Bestes Beispiel ist Tokio 2021.
Von den 14 Medaillen kamen nicht weniger als 12 aus der Leichtathletik, wobei alleine das Rollstuhl-Trio Marcel Hug/Manuela Schär/Catherine Debrunner deren 11 beisteuerte. Ausserhalb der Leichtathletik holte die Schweiz in Japan «nur» zweimal Edelmetall.
Und selbst der Silbergewinner im Handbike, der damals 63-jährige Heinz Frei, gehörte während fast seiner gesamten Karriere den Leichtathleten an. Einzige Tokio-Medaillengewinnerin ohne Leichtathletik-Bezug war Schwimmerin Nora Meister (Bronze), die auch heuer wieder dabei ist.
Der Leistungssprung von Debrunner
Auch in Paris dürften Hug (4/0/0 in Tokio), Schär (2/3/0) und Debrunner (1/0/1) für den Grossteil der Schweizer Medaillen sorgen. Zwar sagt Hug: «Es wäre vermessen, wenn ich viermal Gold als Ziel deklarieren würde. Wenn ich eine Goldmedaille holen könnte, wäre ich sehr, sehr happy.»
Doch vor allem Debrunner hat in den letzten 3 Jahren einen grossen Leistungssprung gemacht und im Vorjahr bei der WM in Paris viermal Gold und einmal Silber geholt. Die 29-jährige Thurgauerin dürfte ihre Paralympics-Bilanz von vor drei Jahren übertreffen.
Ausserhalb der Leichtathletik rechnet sich Läuppi im Radsport die grössten Chancen auf Medaillen aus. Und: «Natürlich sind auch im Badminton, Judo oder Rudern Überraschungen möglich», hofft der 59-jährige Aargauer.