Die Pferde, die aus Europa nach Omaha angereist sind, wurden bereits am 31. März im belgischen Lüttich verladen. Mit einem Frachtflugzeug liessen sich die Vierbeiner in die Stadt im US-Bundesstaat Nebraska transportieren.
Die Pferde wurden von einigen wenigen Betreuern (sogenannten «Shipper grooms») begleitet. Diese Pfleger werden besonders überprüft und haben die wichtige Aufgabe, die Tiere während dem Transport zu betreuen.
Keine Individualbetreuung in der Luft
Normalerweise hat jedes Pferd seine eigene, vertraute Begleitperson. Auf Flügen kümmern sich die ausgewählten Pfleger um mehrere Pferde – auch um jene von anderen Reiterinnen und Reiter. Der Ire Sean Vard, Pfleger von Martin Fuchs’ Pferden, gehört zum auserwählten Kreis an Personen, die mit der kostspieligen Fracht mitfliegen. Übrigens: Gemäss Reglement ist das Rauchen im Transportflugzeug wenig überraschend strikt verboten.
Die Vorgaben für den Transport sind rigoros:
- Jedes Pferd wird vor dem Abflug veterinärmedizinisch untersucht.
- Es werden Bluttest für die Einreise in die USA abgenommen.
- Pro Pferd darf 150 Kilogramm Gepäck mitgegeben werden – wird diese Limite überschritten, muss das Übergepäck ausnahmslos am Abflughafen zurückgelassen werden.
Die Kosten der Anreise der amerikanischen Pferde werden nicht vom internationalen Pferdesportverband (FEI) übernommen, der den ganzen Transport nach Übersee regelt. Jene Reiter und Pfleger erhalten eine Reisekostenbeteiligung von 475 US-Dollar. Teilnehmende aus Kanada und Mexiko werden mit einer Reisebeteiligung von 7000 US-Dollar unterstützt. Sie müssen die komplette Anreise aber selber planen und umsetzen.
Quarantäne ist Pflicht – nur reduziertes Warm-up
Die Kosten für den Charterflug von Belgien in die USA dagegen werden von der FEI übernommen. Allerdings nur für ein Pferd. Die Athletinnen und Athleten haben die Möglichkeit, zwei Pferde an den drei verschiedenen Prüfungen beim Weltcup-Finale einzusetzen. Der Niederländer Jur Vrieling hat zwei Pferde angemeldet, er muss also die Hälfte seiner Transportkosten aus der eigenen Tasche begleichen.
Nach der Ankunft am 31. März in den USA blieben die Pferde bis am letzten Sonntag in einer Quarantäne. Nach weiteren veterinärmedizinischen Tests konnten sie dann auf das Wettkampfgelände entlassen werden. Tags darauf mussten alle bei der Jury zur Präsentation antraben.
Seit Dienstag dürfen die Pferde vor Ort ein erstes Mal in der Halle für ein leichtes Trainingsspringen geritten werden. Mehr als 90 Sekunden liegen nicht drin. Es stehen zwar Hindernisse zur Verfügung, diese dürfen aber nicht übersprungen werden. In der Nacht auf Donnerstag (Schweizer Zeit) findet die erste von insgesamt 3 Final-Prüfungen statt.