«Ich war schon ein paar Mal gut hier im Grand Prix, ich durfte in der Ostschweiz auch schon gewinnen. Und ich bestritt hier mein erstes 5-Sterne-Turnier nach der Geburt von Noah.»
Springreiterin und Mutter Janika Sprunger pflegt eine emotionale Beziehung zum Turnier im Gründenmoos. Die 37-Jährige kehrt an diesem Wochenende auf den Platz zurück, auf dem sie in der letzten Saison nach der Mutterschaftspause und dem Wiederaufbau auf Anhieb ein Spitzenresultat auf höchstem Niveau erreichte.
‹Orelie› ist wahnsinnig zuverlässig, sie hat viel Charakter und ist eine Kämpferin.
Mit ihrem neuen Top-Pferd «Orelie» platzierte sich Sprunger vor einem Jahr auf dem 4. Rang im Grand Prix. Heuer ist die Baselbieterin mit «Orelie» aus dem niederländischen Kassel angereist. Direkt an der deutschen Grenze lebt sie mit ihrem Sohn und ihrem schwedischen Ehemann Henrik von Eckermann (Weltnummer 1 im Springreiten).
Der Aufbau fruchtet – auch auf Schweizer Boden
Die Stute «Orelie» ist eine Tochter des bekannten belgischen Zuchthengstes «Emerald», der seinerseits mit dem Niederländer Harrie Smolders an Championaten gute Resultate erzielte. Mutterseits stammt «Orelie» vom französischen Spitzen-Vererber «Nabab de Rêve» ab, der mit dem belgischen Team 2002 die WM-Bronzemedaille gewann.
«‹Orelie› ist wahnsinnig zuverlässig, sie hat viel Charakter und ist eine Kämpferin», beschreibt Sprunger die 10-jährige Stute. 2022 bestritten die beiden das erste gemeinsame internationale Turnier, Schritt für Schritt wurde das Pferd an die neuen Aufgaben herangeführt. Genau vor einem Jahr kam in St. Gallen das Debüt an einem Event auf höchster sportlicher Ebene dazu.
Auch den bisher grössten Erfolg erreichten Sprunger und «Orelie» auf Schweizer Boden. Im Januar belegte das Duo im schwierigen Weltcup-Springen des CHI Basel den hervorragenden 2. Platz. Die Stute wird Sprunger von ihrer Schweizer Besitzerin Tina Pol zur Verfügung gestellt.
«Orelie» und Olympia?
«Paris ist tagtäglich ein Thema für mich», sagt Sprunger. Sie wolle an die Olympischen Spiele, sagt die ehrgeizige Sportlerin. Aber nur, wenn sie überzeugt sei, dass sie und ihr Pferd bereit seien für diese grosse Mission.
«Ich weiss, was es dafür braucht.» Bereits 2016 war die Springreiterin in Rio de Janeiro Olympia-Starterin. Und mit ihrer Form und ihrer «Orelie» dürfte Sprunger in diesem Jahr zu den engeren Kandidatinnen für die Sommerspiele (26. Juli bis 11. August) gehören.