Wie der Weltverband FEI mitteilte, stammen die positiven Proben vom Turnier in La Baule (Fr) Mitte Mai, bei dem der Jurassier mit Nino des Buissonnets den GP gewonnen hatte und am Tag zuvor mit Nasa angetreten war. Neben den verbotenen Substanzen enthielten die Proben auch Morphin, dessen Verabreichung seit 2013 im Rahmen kontrollierter Medikation gestattet ist.
Sperre für vorerst zwei Monate
Die Sperre gilt ab sofort und für vorläufig zwei Monate. Damit würde Guerdat an der EM im August in Aachen fehlen. Allerdings findet noch diese Woche eine FEI-Anhörung statt.
Guerdat spricht von Futtermittel-Kontamination
Guerdat reagierte in einer Erklärung «überrascht» und «zutiefst traurig» über den Befund. Für ihn selbst und für die Besitzer der Pferde geniesse die Gesundheit der Pferde «immer absolute Priorität».
Er werde «ab sofort sämtliche Kräfte für die Ursachenforschung dieser Futtermittel-Kontamination» aufwenden. Er sei zuversichtlich, eine überzeugende Erklärung liefern zu können. Die Möglichkeit, dass die Substanzen auf andere Art in die Körper der Pferde gelangten, erwähnte Guerdat in seiner Erklärung nicht.
Equipenchef: Guerdat «absolut fairer Sportsmann»
Andy Kistler, Chef der Schweizer Equipe, betonte gegenüber Radio SRF ebenfalls, dass die positiven Proben das Resultat einer Kontamination sein könnten, die ohne Verschulden des Reiters entstanden sei. Guerdat sei ein «absolut fairer Sportsmann», er liebe seine Pferde und habe sich immer gegen Doping ausgesprochen.
Der 33-jährige Guerdat hatte 2012 in London mit Nino Olympiagold gewonnen. Letztes Wochenende hatte er auf einen Start beim GP in Mannheim verzichtet – nach eigener Darstellung, um das Pferd nach einem Unwetter zu schonen.
Auch Alessandra Bichsel betroffen
Neben Guerdat ist eine weitere Schweizer Reiterin gesperrt worden: Bei Alessandra Bichsels Pferd Charivari wurden ebenfalls Kodein, Oripavin und Morphin nachgewiesen. Die positive Probe stammt von einem Wettkampf in Deauville (Fr) vom 8. Mai.
Sendebezug: Radio SRF 1, 21.7., 17:30-Uhr-Bulletin